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Vorjahresaufsteiger ist Vizemeister - VfS-Frauen beenden Saison ohne Punkte



Warstein Genau so hatte man sich das beim VfS Warstein fürs letzte Saisonspiel vorgestellt: Eine gut gefüllte Dreifachhalle, ein defensiv schwacher Gegner und eine eigene Mannschaft, die sich für die 14:26-Niederlage beim Spitzenspiel in Bösperde rehabilitieren wollte. Heraus kam ein Rekordsieg, wurde doch die bislang höchste Offensivausbeute (36 Tore gegen Kamen) deutlich übertroffen und sogar die 40er-Marke geknackt. Zu feiern gab´s für den Vorjahresaufsteiger mit dem insgesamt 12. Sieg im 18. Saisonspiel die Vizemeisterschaft 2022/23.


Landesliga 4: VfS 59 Warstein – HSG Schwerte/Westhofen 41:22 (23:9). Was für ein Unterschied zur Vorwoche: Hatte der VfS beim Meister Bösperde nach 55 Minuten gerade mal elf Tore erzielt, benötigte er für diese Ausbeute gegen Absteiger Schwerte ganze 15 Minuten. Das lag allerdings nicht allein an der Spielfreude der Hausherren, sondern auch am nicht wettkampftauglichen Defensivverhalten der Gäste, die sich auf Begleitservice eingestellt hatten und vor allem auf der rechten Abwehrseite extrem viel Platz ließen. Den nutzten Joel Krischer und Linksaußen Florian Hoeck, der nach einem ersten Fehlwurf alles traf und sogar zwei blitzsaubere Heber im Netz unterbrachte, gnadenlos aus.

HSG-Spielertrainer Tim Gurol, der auf seinen eigenen Einsatz verzichtete, hatte sich eine Manndeckung für Lars Schmidt ausgedacht, deren Wirkung aufgrund der löchrigen Restverteidigung jedoch völlig verpuffte.

Der VfS war deutlich motivierter und kam zu etlichen Ballgewinnen, schaltete dabei meist zügig um und kam deshalb zu ungewohnt vielen Kontertoren. Allein Joel Krischer konnte zu vier erfolgreichen Gegenstoß-Alleingängen ansetzen.

Auch die Torhüterleistungen von Niklas Schmidt und Hendrik Hilwerling waren deutlich besser als die ihres Gegenübers Marvin Kapp, der zur Pause Platz machte für Daniel Evangelou, dem einige Paraden gelangen.

Die Zwischenstände von 5:2, 10:4 und 16:7 verdeutlichen die Überlegenheit des Vizemeisters. Und kaum war die Sonderbewachung für Lars Schmidt aufgehoben, drehte der beste Torschütze der Liga so richtig auf, steuerte bis zum Seitenwechsel noch sechs Treffer zum 23:9-Pausenstand bei.

Die Lautstärke, mit der Gurol seine Schützlinge in der Kabine kritisierte, schallte bis in die Warsteiner Kabine. VfS-Chefcoach Zoran Kaseric hingegen konnte seine Stimme schonen und in Ruhe darüber nachdenken, welche Bankspieler denn jetzt zum Zuge kommen sollen.

Die linke Flanke bearbeitete fortan Stanko Simovic, der jedoch reichlich Pech an den Fingern hatte, zudem durften sich Maximilian Rüther und Jannis Luca austoben. Sie brachten neue Energie aufs Parkett. Als Luca in der 59. Minute einen Steilpass verwertete, wurde es richtig laut im Publikum, denn das war der Treffer zum 40:22.

Die Schlussphase der zweiten Hälfte entschädigte ein wenig für langen Leerlauf, denn nach Philip Schröders 30:13 (40.) gelang offensiv nicht mehr viel, sah es beim 33:30 sogar so aus, als könnte der künftige Bezirksligist die zweite Hälfte für sich entscheiden. Gerade rechtzeitig schickte Kaseric deshalb wieder Krischer aufs Feld, parierte zudem Niklas Schmidt einige Würfe, wurde die Ausbeute durch fünf erfolgreiche Konter hochgeschraubt.

Schröder besorgte schließlich das letzte Tor einer Saison, die der Aufsteiger aus Warstein dank grandioser Hinrunde trotz einiger Rückschläge auf einem nie und nimmer erwarteten zweiten Platz beendete.


Trainerstimmen


Zoran Kaseric, Trainer VfS 59 Warstein: „Wir wollten die Serie vernünftig ausklingen lassen und unseren Zuschauern ein schönes Spiel bieten. Das ist gelungen, weil meine Mannschaft deutlich mehr investiert hat. Die Schwerter haben es uns allerdings mit ihrer schwachen Abwehrarbeit auch leicht gemacht. Man hat nach der Pause gesehen, dass unser zweiter Anzug noch nicht sitzt. Wir brauchen aber für die kommende Saison unbedingt eine breitere Bank, um unsere Leistungsträger zu entlasten.“


Tim Gurol, Spielertrainer HSG Schwert/Westhofen: „Für die Defensivleistung meiner Mannschaft gibt es nur ein Wort, nämlich indiskutabel. Natürlich hat der feststehende Abstieg auf die Motivation gedrückt, aber so darf man sich einfach in einem Meisterschaftsspiel nicht präsentieren. Der harzfreie Ball ist da keine Entschuldigung für 41 Gegentore.“


Statistik


Torerfolge: 5:2 (5.), 10:4 (11.), 16:7 (20.), 17:9 (22..-), 23:9 (HZ), 25:11 (34.), 30:13 (40.), 33:20 (52.), 38:22 (57.).

Zeitstrafen: VfS 1, HSG 1.

Siebenmeter: VfS 5/3, HSG 3/3.

Schiedsrichter: Fuchs/Kasper (Haltern/Sythen).

Zuschauer: 170.

VfS: Niklas Schmidt, Hilwerling; L. Schmidt (9), Krischer (9), Hoeck (7), Schröder (3), Kraus (3), J. Schmidt (3), Luca (3), Nils Schmdit (2/2), M. Rüther (1), Simovic (1/1), J. und M. Becher.

HSG: Kapp (31. Evangelou); Mrcela (5/2), Kämper (4), Nickolay (4), Mische (4/1), Schwies (2), Schütz (2), Kreul (1), Holzhauer, Stübe, Hengstenberg.



VfS-Frauen beenden Saison ohne Punkt


Warstein – Die Handball-Frauen des VfS Warstein schließen die Spielzeit 2022/2023 mit 0:24-Punkten als Tabellenletzte ab. Saisonübergreifend sind die Warsteinerinnen seit 23 Partien ohne Sieg.


Frauen, Kreisliga Ost: SG Ruhrtal II – VfS 59 Warstein 31:20 (17:12). Zu Beginn zog der Vizemeister auf 5:1 davon (8.), doch die Warsteinerinnen blieben dran (7:6/15.). Im weiteren Verlauf baute jedoch Ruhrtal II den Abstand wieder aus (11:6/22.), ging ab der 25. Minute auf eine 5:1-Deckung über. „Wir sind mit der Abwehr nicht klar gekommen“, so Warsteins Trainer Dominik Baack. Zur Pause lag der VfS beim 17:12 mit fünf Toren zurück.

Im zweiten Durchgang zog Ruhrtal weiter davon, warf die SG beim 24:14 (46.) den ersten Zehn-Tore-Vorsprung heraus. Am Ende kassierten die Warsteinerinnen, bei denen Manja--Singer Wege aushalf und Katja Kieckbusch ihr Comeback nach langer Verletzung gab, die zwölfte Niederlage im zwölften Spiel.

„Das ist schon hart, so haben wir uns die Saison nicht vorgestellt“, so Baack.


VfS: Ann-Kathrin Laustroer, Natalie Jacobs; Lisa Deisting (2), Finja Kersting, Annabell Luse, Lilli Funke, Helen Neuhaus (1), Lisa Gößmann (6/1), Kira Behme, Eva Sablowski, Dana Becker (6), Ilka Pietz (3), Hanna Luca, Manja Singer-Wege (2), Katja Kieckbusch.


Soester Anzeiger, 08.05.2023, Text: Bernd Großmann, Oliver Junker, Fotos: Elmira Clewing

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