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VfS-Debakel nach Schmidt-Rot



Olpe Die Schlinge um den Hals im Abstiegskampf der Landesliga zieht sich für die Handballer des VfS Warstein wieder ein Stück weiter zu. Beim TV Olpe, der vor der Partie einen Punkt und einen Platz vor dem VfS rangierte, erlebten die Warsteiner ein Debakel, kassierten mit 25:36 ihre sechste Auswärtsniederlage der Saison und verloren gleichzeitig auch den direkten Vergleich gegen die Kreisstädter, was am Saisonende vielleicht noch wichtig werden könnte. Knackpunkt der Partie war sicherlich die Rote Karte gegen Warsteins Lars Schmidt (25.).


Landesliga 4: TV Olpe – VfS 59 Warstein 36:25 (14:12).

Nach einem derart klaren Ergebnis hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Die Warsteiner erwischten einen perfekten Start ins Spiel, führten mit 4:0 und ließen erst in der siebten Minute den ersten Gegentreffer zu. Niklas Schmidt nagelte seinen Kasten zu Beginn zu, zudem blockte die Warsteiner Abwehr einige Olper Würfe.

Doch nach und nach arbeiteten sich die Hausherren in die Partie, konnten es sich sogar erlauben, zwei Siebenmeter durch den zehnfachen Torschützen Ohm zu verwerfen. Beim 9:9 durch Rechtsaußen Krawitz war der Ausgleich hergestellt (21.).

Dann folgte die wohl spielentscheidende Szene. Bei einem Durchbruch von Olpes Spielertrainer Frieder Krause griff Lars Schmidt seinem Gegenüber so ungeschickt in den Arm, dass den beiden Unparteiischen fast nichts anderes übrig blieb, als den Warsteiner Goalgetter mit Rot des Feldes zu verweisen. Somit mussten die Warsteiner ab der 25. Minute ohne ihren torgefährlichsten Mann auskommen. Ein echtes Handicap, das merkte man den Gästen auch direkt an.

Nils Schmidt zeigte kurz darauf bei einem Tempogegenstoß Nerven, als er Olpes bärenstarken Keeper Rogalla, der im Spiel auf insgesamt 23 Paraden kam, mit einem Heber überlisten wollte. Dennoch war zur Pause aus Warsteiner Sicht noch alles möglich, betrug der Rückstand nur zwei Tore.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs feierte dann zunächst VfS-Linkshänder Simon Kraus nach überstandenem Handbruch sein Comeback auf dem rechten Flügel. Doch es sollte von Minute zu Minute bergab gehen im Warsteiner Spiel. Olpe hielt das Tempo hoch. Die Gäste, die gerade im Rückraum kaum Wechselmöglichkeiten hatten, stießen nun sichtbar an ihre Grenzen.

Beim 21:16 betrug der Olper Vorsprung erstmalig fünf Tore (41.). Und dieser wurde in der Folge weiter ausgebaut, am Ende waren es elf Tore. Zum einen, weil die Warsteiner nicht mehr so konsequent deckten wie in der ersten Spielhälfte, zum anderen war die Chancenverwertung bei den Gästen absolut mangelhaft. Der sonst so treffsichere Florian Hoeck beispielsweise scheiterte von Linksaußen mehrmals am Olper Schlussmann.

Die Kaseric-Sieben hatte nach dem Seitenwechsel komplett verwachst, verlor die zweite Hälfte mit 22:13. Durch die Niederlage verpassten es die Gäste in der Tabelle vorbeizuziehen. Bei einem Sieg wäre sogar Platz sieben möglich gewesen, der den direkten Klassenerhalt bedeuten könnte. So bleibt der VfS als Neunter auf einem direkten Abstiegsplatz.

VfS-Nachwuchstorhüter Hannes Stollberg musste übrigens sein Landesliga-Debüt zwischen den Pfosten verschieben, denn Niklas Schmidt stand 60 Minuten auf der Platte und machte seine Sache ordentlich.


Statistik


Torfolge: 0:4 (6.), 3:5 (9.), 9:9 (20.), 11:10 (25.), 12:12 (27.), 14:12 (30.); 17:13 (34.), 20:15 (37.), 23:17 (45.), 27:21 (50.), 32:22 (55.), 35:23 (59.), 36:25 (60.).

Siebenmeter: TVO 3/5, VfS 2/4.

Zeitstrafen: TVO 2, VfS 2.

Rote Karte: Lars Schmidt (grobes Foulspiel/25.).

Schiedsrichter: N. Röhrle/P. Röhrle (Herbede).

Zuschauer: 200.

TV Olpe: Rogalla, Dietrich; Schneider (3/2), Hassine, F. Krause (4), Vogt (2), Rohrmann (2), J. Krawitz (5), Flucht, Thiem (7), S. Krawitz (3), Ohm (10/1).

VfS 59 Warstein: Niklas Schmidt; J. Schmidt (1), L. Schmidt (4), Krischer (6/2), Kraus (2), Nils Schmidt (4), Hoeck (1), M. Rüther (1), Schröder (4), Luca (1), Becher (1).


Trainerstimmen


Frieder Krause (Spielertrainer TV Olpe): Wir verschießen in den ersten Minuten die Bälle, zudem steht die Abwehr nicht, der Torhüter hält nicht - da kann man schnell mit 0:4 hinten liegen. Was gut war, dass wir uns nicht aus der Ruhe haben bringen lassen. Danach haben wir endlich angefangen, Handball zu spielen. Die Rote Karte ist halt dämlich vom Warsteiner, dass er mir da noch so in den Arm greift. Dieser Verlust tut natürlich weh. Hinten raus haben wir das Tempo hochgehalten, die Warsteiner platt gelaufen. Wir sind froh, so deutlich gewonnen zu haben und auch den direkten Vergleich für uns entschieden zu haben. Wer weiß, wofür der am Ende des Tages noch gut ist.“


Zoran Kaseric (Trainer VfS 59 Warstein): „Wir kommen richtig gut ins Spiel, weil wir gute Entscheidungen vorne treffen und hinten die Abwehr gut steht. Wir wussten, dass wir die Quote bei den Torabschlüssen hoch halten müssen. Das war in der ersten Halbzeit noch in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir, nach meinem Gefühl, dann eine sechsprozentige Wurfquote. Wir haben dann oft viel zu früh den Abschluss gesucht, und hinten haben wir gepennt. Mit elf Toren am Ende zu verlieren, sieht doof aus. Wir haben es auch heute gesehen: Wir können es, müssen es nur über 60 Minuten abrufen. Die Rote Karte gegen Lars war schon eine erhebliche Schwächung für uns.“

Soester Anzeiger, 04.02.2024, Text und Bild: Thorsten Heinke



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