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Nah am Optimum



Soester Anzeiger, Thorsten Heinke (Text und Fotos)


Warstein – Das Wort Landesliga-Relegation scheint man beim VfS Warstein (noch) tunlichst zu vermeiden. Und dennoch rückt der dritte Tabellenplatz, den derzeit noch der TV Lössel einnimmt - verlor am Wochenende allerdings mit satten 13 Toren Unterschied in Gevelsberg - für die Handballer des VfS Warstein in immer greifbarere Nähe. Denn die Kaseric-Sieben verkürzte den Punkte-Rückstand auf eben besagten Bronzerang durch ihr eigenes Dazutun, einem 43:30 über Kellerkind CVJM Gevelsberg, auf "nur" noch drei Zähler. Erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit warfen die Warsteiner überhaupt über 40 Tore in einem Match - und das ohne einen einzigen Siebenmeter während der 60 Minuten. Linkshänder Simon Kraus ragte aus einer ansonsten geschlossenen Mannschaftsleistung mit zehn Treffern heraus.


Bezirksliga Südwestfalen: VfS 59 Warstein - CVJM Gevelsberg 43:30 (19:16). Ob mit vollbesetztem Kader, oder wie am Samstag ohne gleich fünf Leistungsträger (zu den bereits bekannten Ausfällen von Jannik und Marvin Becher, Frederik Kraus sowie Constantin Pieper gesellte sich kurzfristig auch noch Joel Krischer, der nach dem Abschlusstraining am Freitag über leichte Kniebeschwerden klagte): Der VfS Warstein reitet derzeit auf einer Welle des Erfolges, hat mit vier Siegen am Stück der schwächelnden Konkurrenz aus Attendorn und Lössel ein deutliches Signal gesendet. Nur der verlustpunktfreie Tabellenführer aus Gevelsberg scheint weilt enteilt und unantastbar zu sein. Dennoch: Die Warsteiner lauern und haben ihr Limit noch längst nicht erreicht. Zumindest kam der Kantersieg gegen Gevelsberg laut Trainer Zoran Kaseric "nah ans Optimum heran" - zumindest was die Angriffsleistung betrifft. Kaseric: "So in etwa stelle ich mir das vor." Mit der Deckung, und den 30 Gegentoren gegen die auswärts noch sieglosen Gevelsberger, konnte der kroatische Übungsleiter dagegen ganz und gar nicht zufrieden sein. Es war aber auch der einzige Makel an einem torreichen Handball-Abend in der Dreifachturnhalle. Dabei "erfreute" sich Haupttorschütze Lars Schmidt von der ersten Sekunde an einer Manndeckung, bot sich so den fünf anderen Warsteiner Akteuren auf der Platte reichlich Platz zum Kombinieren. Und den Freiraum nutzten allen voran die beiden Außen, Simon Kraus und Florian Hoeck. Doch zunächst sah sich Warstein - nach einer 3:1-Führung - plötzlich einem Rückstand ausgesetzt (3:5/7.). Doch schnell drehten die Gastgeber mit sieben erzielten Toren hintereinander den Spieß wieder um. Alles war aus Sicht des Favoriten auch zur Pause "in der Reihe". Endgültig Klarheit, wohin die Reise in dieser Partie gehen würde, verschaffte sich der VfS Warstein dann in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs, als der mittlerweile eingewechselte Niklas Schmidt der gewohnt sichere Rückhalt war und in dieser Phase nur zwei Gegentore zuließ.


Erfolgreichster Schütze auf Warsteiner Seite: Rechtsaußen Somon Kraus


Und vorne "ballerten" die Warsteiner mittlerweile aus allen Lagen, und waren damit auch noch überaus erfolgreich. Enes Gröne gelang mit einem spektakuläre Rückhandwurf das zwischenzeitliche 26:17 (37.), und auch nach Florian Hoecks Ping-Pong-Treffer zum 36:24 (52.) erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen. Warstein hatte Saisonsieg Nummer acht längst eingetütet und durfte sich in der Schlussphase bereits mit dem nächsten Gegner, dem TV Wickede, beschäftigen. Der gewann seine Generalprobe vor dem "kleinen Kreis-Derby" gegen Warstein ebenso souverän (40:24 gegen Linscheid-Heedfeld; Anm. d. Red.).


Statistik

Torfolge: 2:0, 3:1, 3:5 (7.), 10:5 (15.), 14:12 (23.), 19:16 (HZ), 23:17 (35.), 26:17 (40.), 30:21 (45.), 35:24 (50.), 37:25 (52.), 39:26 (55.), 41:28 (58.).

Zeitstrafen: VfS 2, CVJM 1. 

Siebenmeter: VfS 0, CVJM 4/5.

Schiedsrichter: Humpert/Klemm (SG Ruhrtal). Zuschauer: 90.

VfS 59 Warstein: Hilwerling, Niklas Schmidt; J. Schmidt (1), Gröne (2), L. Schmidt (8), Mies (1), S. Kraus (10), Nils Schmidt (n.e.), Hau (1), Hoeck (8), Wiley (5), Schröder (7).

CVJM Gevelsberg: Bösel, Vedder; Lorkowski (1), Van de Hoeve (2), Heyde (4/2), Chaudoire (1), Kling (10/1), Giessmann (2), Ellinghaus (1/1), Drucks (1), Rüth (2), Berndt (3), Schott (3).


Trainerstimmen

Zoran Kaseric (Trainer VfS 59 Warstein): "Nach meinem Geschmack sind 30 Gegentore gegen so einen Gegner viel zu viel. Wir haben teilweise schlampig verteidigt. Klar ist der Sieg am Ende hochverdient. Alle Spieler, die heute neu dabei waren, haben sich gut eingefügt. Sei es ein Kevin Hau am Kreis oder Leon Mies im Rückraum. Wir haken das Spiel jetzt ab und konzentrieren uns auf Wickede. Von Platz drei habe ich nie gesprochen. Wir können es eh nicht beeinflussen, was die Konkurrenz macht, sondern müssen selber erstmal unsere Spiele gewinnen. Das machen wir momentan, und ich hoffe, dass dieser Lauf noch eine ganze Weile anhält."

Michael Truß (Trainer CVJM Gevelsberg): "Als Aufsteiger gehören auch solche Spiele dazu. Wir befinden uns immer noch in einer Art Lernprozess. Die Ausrichtung war, den Warsteiner Rückraum um Lars Schmidt aus dem Spiel zu nehmen. Die sich bietenden Freiräume, gerade auf Außen, hat der VfS gnadenlos gut genutzt. Das muss man dann einfach auch mal anerkennen. In der ersten Halbzeit waren wir zwar gut drin im Spiel, auch die Körperlichkeit, mit der wir verteidigt haben, hat mir gut gefallen. Nach dem Seitenwechsel sind wir dann aber in ein zehnminütiges Loch gefallen. Der VfS Warstein ist einfach nicht unsere Kragenweite. Wir müssen uns mit anderen Teams in der Liga messen."

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