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Handball-Warstein steht nach Derbysieg Kopf!


Arnsberg. Der TV Arnsberg ist und bleibt der Lieblingsgegner der Handballer des VfS Warstein. Seit 2013 haben die Warsteiner kein Spiel mehr gegen den Dauerrivalen aus dem Sauerland verloren, und auch im 12. Anlauf hatten sie das bessere Ende für sich. Mit 26:16 gelang der Baack-Sieben in der fast ausverkauften Rundturnhalle sogar ein Kantersieg, der allerdings erst in der Schlussphase sichergestellt wurde.

Handball, Bezirksliga Südwestfalen Herren: TV Arnsberg - VfS 59 Warstein 16:26 (7:12).

Jannik Becher ist wieder da! Diese frohe Kunde erhielt Warsteins Trainer Dominik Baack im Laufe des Freitags. Am Abend, beim Abschlusstraining, mischte Becher dann sogar wieder kräftig mit im Kreise seiner Teamkollegen - so, als wenn es diese acht Spiele ohne ihn nicht gegeben hätte. Vor dem Anpfiff des Derbys prophezeite Dominik Baack: "Jannik kann heute ein Faktor werden." Und Becher wurde es, wenn auch nicht in der souveränen Art und Weise, wie vor seinem Irland-Trip (unter anderem verbrachte er Zeit in den vergangenen Wochen in Dublin). Doch wenn es darauf ankam, war der Linkshänder da. Beispielsweise, als die Begegnung beim 17:16 aus Warsteiner Sicht zu kippen drohte. Becher nahm sich, wie selbstverständlich (der etatmäßige Siebenmeter-Werfer Aaron Wiley hatte zuvor einen Strafwurf neben das Tor gesetzt), das Spielgerät und brachte es eiskalt zum 18:16 an Arnsbergs Keeper Mats Eberhard vorbei. Es war der Startschuss einer fulminanten, teilweise atemberaubenden Schlussphase der Gäste, die mit neun (!) Toren in Folge den Derbysieg endgültig sicherstellen sollten. Der Schlusspunkt zum 26:16 war Jannik Becher vorbehalten. Anschließend gab es bei Spielern, Verantwortlichen und Fans des VfS (die Halle war zu Zweidritteln von Warsteinern besetzt) kein Halten mehr. Der Klassenerhalt ist nicht nur durch diesen, auch durch den Erfolg im letzten Heimspiel gegen Attendorn, in mehr als greifbare Nähe gerückt, auch wenn Trainer Dominik Baack sich an möglichen Rechenspielchen - was könnte noch passieren, wenn - nicht beteiligen möchte.

Nach einem derart klaren Ergebnis sah es lange Zeit aber nicht unbedingt aus. Äußerst torarm verlief die Anfangsphase des Spiels, standen nach acht Minuten gerade einmal zwei mickrige Treffer (jeweils einer auf beiden Seiten) auf der Anzeigetafel. Erstmals in Führung gingen die Warsteiner dann in Minute elf, als Youngster Nils Schmidt wieder einmal eiskalt und rotzfrech durch die Arnsberger Abwehr "spazierte" und diesen Angriff mit dem 3:2 abschloss. Die Gastgeber blieben zumindest bis zum 5:5 (15.) dran, hatten dann den Ausfall von Philipp Mähl zu beklagen (17.), der später - nach kurzer Behandlungsphase - aber wieder auf Rückraum-Mitte die Fäden zog. Der VfS nutzte diese Phase, in der das Arnsberger Spiel ziemlich konfus wirkte, um auf vier Tore (7:11/27.) zu enteilen - und setzte kurz vor der Halbzeitsirene durch das 12:7 von Nils Schmidt sogar noch einen Fünf-Tore-Vorsprung obendrauf.

Einstand nach Maß für Jannik Becher

Diesen Vorsprung hielt die Baack-Sieben auch bis weit in den zweiten Durchgang hinein, hatte bis zum 16:11 durch Aaron Wiley "alles im Griff". Doch mit den scheinbar sicheren zwei Punkten vor Augen, begann die junge Warsteiner Mannschaft nun mehr und mehr Fehler zu produzieren, was Arnsberg zurück ins Spiel, und bis zehn Minuten vor dem Ende sogar auf 16:17 heranbrachte. Dann folgte oben beschriebener Siebenmeter von Jannik Becher - und furiose letzte zehn Minuten der Gäste, die aus einem eigentlich knappen Spiel ein wahres Torefeuerwerk machen sollten. "Mit zehn Toren Unterschied hier zu gewinnen, ist schon eine Ansage. Auch an die anderen Mannschaften in der Liga", war nicht nur der künftige Co-Trainer, Tobias Nagel, nach dem Spiel komplett aus dem Häuschen. Handball-Warstein feierte anschließend eine lange, ausgiebige "Derbysieger-Nacht".

TV Arnsberg: Peitz, Mittelstädt, Eberhard; Y. Mähl (2), Röhrig (1), P. Mähl (5/2), Fischer, von Künßberg (3), Dame (1), Erk, Klute (2), Pauleck, Giacosa, Capristo (2).

VfS 59 Warstein: Niklas Schmidt (1.-60.), Göke (n.e.); J. Schmidt (2), J. Becher (5/1), L. Schmidt (5), Mies, Kraus, Heppe, Hau, Hoeck (4), M. Becher, Pieper (1), Wiley (5), Nils Schmidt (4).

Dehmelt/Röhrle (Westfalia Scherlebeck).

Torfolge: 1:0 Dame, 1:1 L. Schmidt, 2:1 von Künßberg, 2:2 Wiley, 2:3 Nils Schmidt, 3:3 von Künßberg, 3:4 Pieper, 4:4 von Künßberg, 4:5 Nils Schmidt, 5:5 Y. Mähl, 5:6 Nils Schmidt, 5:7 L. Schmidt, 6:7 Capristo, 6:8 L. Schmidt, 6:9 J. Becher, 7:9 Capristo, 7:10 J. Becher, 7:11 J. Becher, 7:12 Nils Schmidt (HZ); 8:12 Röhrig, 8:13 L. Schmidt, 8:14 Wiley, 9:14 P. Mähl (7m), 9:15 J. Schmidt, 10:15 P. Mähl (7m), 11:15 Klute, 11:16 Wiley, 12:16 P. Mähl, 13:16 Y. Mähl, 14:16 Klute, 14:17 Hoeck, 15:17 P. Mähl, 16:17 P. Mähl, 16:18 J. Becher (7m), 16:19 Wiley, 16:20 L. Schmidt, 16:21 Wiley, 16:22 Hoeck, 16:23 Hoeck, 16:24 J. Schmidt, 16:25 Hoeck, 16:26 J. Becher.

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