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VfS setzt Siegeszug in Neheim fort

38:29 Erfolg im Kreisduell / Florian Hoeck elffacher Torschütze



Warstein – Wer will diesen VfS Warstein in der laufenden Bezirksliga-Saison 2024/25 noch stoppen? Auch der Tabellenvierte TV Neheim musste die Überlegenheit des Spitzenreiters anerkennen, war beim 29:38 letztlich chancenlos, was durchaus überraschend kam, denn der VfS musste neben seinem Halblinken Lars Schmidt auch den angeschlagenen Philipp Schröder ersetzen – ein Umstand, der in früheren Jahren fast automatisch Zweifel an einem Warsteiner Erfolg hätte aufkommen lassen.


Bezirksliga Mitte: TV Neheim – VfS 59 Warstein 29:38 (13:20).

Die Dominanz des VfS ist schlicht und einfach durch die verbesserte Qualität des Kaders zu erklären. Mittlerweile sind die „jungen Wilden“ nämlich ein ganzes Stück reifer und torgefährlicher geworden. So freute sich Lars Schmidt auf der Tribüne über die eindrucksvolle Performance seines Stellvertreters Jannis Luca, der seine körperliche Wucht immer wieder erfolgsbringend einsetzte und es auf sechs ebenso wuchtige wie erfolgreiche Abschlüsse brachte. Und auf halbrechts deutete Julius Rüther sein Potential an. Er bevorzugt die feine Klinge, nutzte seine Schnelligkeit zu Durchbrüchen und steuerte fünf Tore bei.


Der Mann des Abends aber hieß Florian Hock, seines Zeichens Linksaußen beim VfS. Obwohl längst nicht alle seiner Würfe im Netz landeten, er zu Beginn der zweiten Hälfte mit zwei Fehlwürfen sogar ein kurzes Aufflackern der Neheimer ermöglichte, durfte er sich am Ende über eine Rekordausbeute von elf Treffern freuen. Immer wieder wurde er vom feinen Techniker Joel Krischer in Szene gesetzt. Fast zu selten nutzte Krischer in Halbzeit zwei aus, dass „Hoecki“ jetzt enger bewacht wurde und sich dadurch für ihn Freiräume zu Abschluss boten.

Aggressivität in der Abwehr und über Ballgewinne schnelle Konter fahren– so lautete das Konzept von TVN-Trainer Wolfgang Burgard. Der als Allein-Schiedsrichter angesetzte Plettenberger Olaf Dietz hatte sofort alle Hände zu tun, Freiwurfpfiffe wurden früh mit Hinausstellungen ergänzt, die oft zu spät anpackenden Neheimer hatten nach sechs Minuten schon drei Zeitstrafen auf dem Konto. Am Ende waren es elf, was zu roten Karten für Kreisläufer Thorben Frohne (43.) und den auf dem rechten Flügel eingesetzten Abwehrspezialisten Max Spitthoff (50.) führte.


Ergebnistechnisch lief es für den TVN zunächst dennoch vielversprechend, denn es gab etliche Zweikampfgewinne gegen die anfangs zu passive VfS-Abwehr, die hochprozentig genutzt wurden. Der enttäuschend kleine, aber lautstarke Neheimer Anhang durfte sich mehrfach über Führungen des Außenseiters freuen. Dem Doppelschlag durch den trotz hohen Alters noch bemerkenswert zielsicheren Felix Pater zum 9:7 (14.) folgte jedoch eine schwache Phase, in der sich ein Ballverlust an den anderen reihte.

Die jetzt viel aufmerksameren Gäste nutzten dies zu einer Handvoll Konter und sorgten mit ihrem 9:0-Lauf zum 9:16 (23.) frühzeitig für klare Verhältnisse. Neheim fing sich zwar wieder und verkürzte auf 12:16, aber an eine Aufholjagd war nicht zu denken, zumal VfS-Keeper Niklas Schmidt jetzt an die Abwehrquote seines Gegenübers Patrick Liebig herankam.


Die zweite Hälfte verlief zwar ähnlich torreich, aber deutlich entspannter, was die Härte anbelangte. Und auch Spannung kam nur kurzzeitig auf, als die Hausherren auf 18:22 verkürzten. Niklas Schmidt ließ sich auch von einem zweiten Gesichtstreffer nicht aus der Ruhe bringen, durfte nach 50 Minuten aber Platz machen für Hendrik Hilwerling, der bei seiner ersten Aktion gleiche einen Strafwurf von Justus Nöggerath abwehrte. Nils Schmidt blieb es vorbehalten, per Siebenmeter das 22:30 (48.) zu erzielen. Warsteins Torhunger ließ erst nach dem 23:35 (53.) nach, was der TVN nutzte, um die Niederlage in den einstelligen Bereich zu drücken.

Den siebten Sieg im siebten Spiel kann der VfS jetzt genießen und am spielfreien kommenden Wochenende zuschauen, wenn sich die Verfolger aus Husen-Kurl und Brechten im direkten Duell gegenüberstehen, ehe am 21. Dezember das letzte Punktspiel des Jahres gegen Huckarde-Rahm ansteht.



Statistik

Torfolge: 4:3 (5.), 7:6 (11.), 9:7 (14.), 9:16 (23.), 13:18 (29.), 13:20 (HZ), 16:20 (36.), 19:24 (39.), 21:29 (45.), 23:35 (53.), 26:35 (56.).

Schiedsrichter: Olaf Dietz (Plettenberg).

Strafzeiten: TVN 11 mit roten Karten für T. Frohne (43.) und Spitthoff (50.) – VfS 4.

Siebenmeter: TV 5/4 – VfS 2/2.

Zuschauer: 150.

TVN: Liebig, Funke im Tor; F. Pater (6), Nöggerath (5/1), M. Pater (4/3), S. Frohne (3), Spitthoff (3), Hackmann (2), Kintgen (2), Cloer (1), T. Frohne (1), Kneer (1), Pieper (1).

VfS: Niklas Schmidt (51. Hilwerling) im Tor; Hoeck (11), Krischer (8), Luca (6), Nils Schmidt (6/2), J. Rüther (5), M. Rüther (1), Kraus (1), J. Schmidt, Goldbach.


Trainerstimmen


Zoran Kaseric, Trainer VfS 59 Warstein: „Wir wussten, dass die Neheimer sehr körperbetont spielen. Der Schiedsrichter hätte ein paar Zwei-Minuten-Strafen mehr geben können. Die Neheimer gehen in den Zweikampf, kommen von der Seite, schubsen oder würgen. Um so besser, dass sich keiner großartig verletzt hat. Wir sind am Anfang nicht so gut reingekommen, aber dann lief es besser. Jannis Luca auf halblinks ist gut reingegangen, hat gut geworfen. Bei 9:7 haben wir einen 5:0-Lauf gemacht. Danach lief es einfacher. Wir haben vorne gut getroffen und uns in der Abwehr gut bewegt, obwohl unser etatmäßiger Mittelblock nicht da war. Das haben die Jungs ganz gut gemacht, auch Jonas, Maxi, Jannis und Nils - und die übrigen Spieler natürlich auch. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wir haben für meinen Geschmack nur ein paar Tore zu viel gekriegt. Aber für diese Mannschaft mit einem ganz neuen Innenblock ist das in Ordnung. Es scheint Trend zu sein, in der Kreisliga mit einem Gespann zu pfeifen, in der Bezirksliga nur mit einem Schiedsrichter.“


Wolfgang Burgard, Trainer TV Neheim: „Ein verdienter Sieg von Warstein. Wir haben es in den ersten zwanzig Minuten recht ordentlich gemacht, so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben dann durch individuelle Fehler fünf Tore nacheinander kassiert. Dann sind wir nicht mehr drangekommen. Wenn man gegen die Warsteiner gewinnen will, die Nummer-Eins-Titelanwärter sind, dann muss schon einiges zusammenkommen."

Soester Anzeiger, 09.12.2024, Text: Bernd Grossmann + Harald Struff, Fotos: Lion Hildebrandt


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