Gökes Siebenmeter-Paraden
- Chris Martin
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
VfS Warstein siegt 36:28 gegen ASC Dortmund II

Warstein – Zuhause bleiben die Handballer des VfS Warstein eine Macht. Allerdings machte das 36:28 gegen einen starken ASC Dortmund II deutlich, dass man mit 80 Prozent, wie in der ersten Halbzeit, nicht weit kommt. Zwischenzeitlich hatte der Bezirksliga-Vizemeister mit einem Drei-Tore-Rückstand eine schwere Hypothek zu tragen. Für den entscheidenden Input in den zweiten 30 Minuten sorgte Torhüter Peter Göke mit unter anderem drei gehaltenen Siebenmetern.
Bezirksliga Mitte, Männer: VfS 59 Warstein - ASC 09 Dortmund II 36:28 (16:17).
Wirkte die 30:31-Niederlage in Menden sechs Tage zuvor doch noch nach in den Köpfen der Spieler? Man konnte im ersten Durchgang durchaus den Eindruck gewinnen. Warstein agierte unkonzentriert, fehlerbehaftet und in der Abwehr nicht wach. Zwar sorgten Philip Schröder, Florian Hoeck, Jonas Schmidt und Joel Krischer für einen Start nach Maß und eine 4:2-Führung (4.), doch danach schlich sich mehr und mehr der Schlendrian ein. Aus einem 4:6 machten die Gäste ihrerseits ein 7:6.
Ein erstes Raunen ging durch die Halle. Doch Warstein fand den Weg zurück ins Spiel. Joel Krischer per Siebenmeter und Jannes Goldbach drehten den Spieß um. Warstein lag plötzlich wieder mit 12:10 vorn. Doch es folgte eine weitere Schwächephase der Gastgeber. Nach 26 Minuten stand es 17:14 für den ASC. Es deutete sich eine faustdicke Überraschung an. Maximilian Rüther und Joel Krischer verkürzten dann immerhin noch zum 16:17-Pausenstand.

Zur zweiten Halbzeit stellte Trainer Zoran Kaseric dann Peter Göke statt des glücklosen Hannes Stollberg ins Tor. Ein Schachzug, der voll aufgehen sollte. Denn Göke parierte nicht nur drei Siebenmeter, sondern er entnervte die gegnerischen Schützen mit weiteren, spektakulären Paraden. Und im Angriff waren die Warsteiner nun wesentlich zielstrebiger und abschlussstärker unterwegs. Mit 19:18 holten sie sich die Führung zurück und bauten diese zwischenzeitlich auf bis zu sechs Tore aus (40.). Es war der Grundstock für am Ende verdiente zwei Punkte.
So hatte Zoran Kaseric in der Schlussphase sogar noch die Gelegenheit, die angeschlagenen Philip Schröder und Jannes Goldbach zu schonen und Jannik Enste aus der 2. Mannschaft einzuwechseln, der mit seiner allerersten Ballaktion die Latte traf.
Mit dem vierten Saisonsieg bleibt der VfS Warstein dem Tabellenführer und Nachbarn TV Arnsberg (10:2-Punkte) auf den Fersen. Die Arnsberger gewannen das Derby beim TV Neheim überraschend deutlich mit 42:31 und sind weiter Spitzenreiter.
Statistik
Torfolge: 4:2 (4.), 6:7 (11.), 12:10 (19.), 13:15 (25.), 14:17 (27.), 16:17 (30.); 23:18 (38.), 25:19 (40.), 27:20 (45.), 29:25 (49.), 32:28 (54.), 36:28 (60.).Siebenmeter: VfS 4/4, ASC 3/6.
Zeitstrafen: VfS 4 / ASC 4.Schiedsrichter: Silas Eickel (HVE Villigst-Ergste).Zuschauer: 150.VfS 59: Stollberg (1.-30.), Göke (ab 31.) im Tor; Schmidt (2), Krischer (7/4), Kraus (2), J. Rüther (3), Enste, Bornemann (2), Hoeck (5), M. Rüther (6), Schröder (2), Luca (2), Goldbach (5).
ASC 09 II: Koch, Feistel im Tor; Illing (2), Fligge (2), Wobbe (7), Kiese (2), T. Stoewhase (4/1), P. Stoewhase (1), Breickmann, Kohlborn (7/2), Merschhemke, Lorenz (3).
Trainerstimmen:
Zoran Kaseric (VfS 59 Warstein): „Mit 80 Prozent kann man Spiele normalerweise nicht gewinnen. In der ersten Halbzeit hat sich keiner an die Vorgaben gehalten. Dortmund hat gezeigt, dass das eine gute Mannschaft ist, die sehr diszipliniert spielt. Peter Göke hat dann den entscheidenden Impuls gegeben. Zudem haben wir uns im Angriff besser bewegt und endlich auch unsere Chancen konsequent genutzt. Mit der bisherigen Punktausbeute bin ich zufrieden, genauso mit der Leistung, die die Mannschaft bisher gezeigt hat. Auch bei der Niederlage in Menden haben wir nicht schlecht gespielt.“
Luca Breickmann (ASC 09 Dortmund II): „Ich habe den Jungs gesagt, wir haben heute nichts zu verlieren. Die Warsteiner hatten uns gar nicht richtig auf dem Schirm. Zumindest hatte man den Eindruck in der ersten Halbzeit. Entscheidend war dann die Anfangsphase der zweiten Hälfte, wo wir sechs, sieben Tore schlucken, weil wir nicht wach sind. Ich bin trotzdem zufrieden und stolz auf die Jungs. Im Rückspiel brauchen wir uns nicht zu verstecken.“
Soester Anzeiger, 13.10.2025, Text / Fotos: Thorsten Heinke
Kommentare