VfS-Herren kassieren dritte Heimniederlage
Warstein – Sie haben in dieser Saison schon deutlich schlechter gespielt und gewonnen. Aber diese Feststellung war für die Bezirksliga-Handballer des VfS Warstein nur ein schwacher Trost, denn unterm Strich setzt es gegen Spitzenreiter HSG Gevelsberg-Silschede II die dritte Heimniederlage, geht der VfS mit ausgeglichener Bilanz von 11:11-Punkten in die Winterpause.
Handball-Bezirksliga-Sauerland: VfS 59 Warstein – HSG Gevelsberg-Silschede II 23:25 (12:10). Warum nur, werden sich die Warsteiner fragen, sind immer gegen uns die gegnerischen Torhüter in Hochform? Es waren nämlich nicht die Rückraumasse Meisterjahn und Pottkämper, die den entscheidenden Unterschied machten, sondern der erste nach 15 Minuten eingewechselte Keeper Scharf, der für den Unterschied sorgte. Bis dahin hatten die Kaseric-Schützlinge dominiert und mit zielstrebigen Offensivaktionen die fast 200 Zuschauer begeistert.
Das 3:0 nach vier Minuten gab den Hausherren den nötigen Rückenwind. Selbst in Unterzahl trafen der ausnahmsweise mal nicht in Manndeckung genommene Lars Schmidt und Rechtsaußen Simon Kraus, Jonas Schmidt ließ nach einem Schnellangriff das 7:3 folgen. Als Lars Schmidt auf 8:4 stellte, nahm Gästecoach Marco Luciano seine Auszeit. Ihm konnte das bedächtige und selten in die Tiefe gehende Rückraumspiel seiner ohne Harz am Ball recht vorsichtig kombinierenden Mannschaft nicht gefallen. Wenn nicht der für Steinbach gekommene Scharf sofort einige Glanztaten gezeigt und bis zum Seitenwechsel neun Bälle abgewehrt hätte, wäre der VfS mit einem kaum aufholbaren Vorsprung in die Kabine gegangen. So aber durfte der Titelfavorit hoffen, das Match genauso zu drehen wie vor Wochenfrist in Letmathe.
Und tatsächlich glich Meisterjahn per Doppelschlag sofort zum 15:15 aus, stand nach 36 Minuten sogar die erste Führung zu Buche. Warstein wirkte angeschlagen, scheiterte weiterhin regelmäßig an Scharf (am Ende 20 Paraden) und hatte, inzwischen überraschend (aufgrund des Fehlens von Joel Krischer) vom „Münchener“ Leonard Simon gelenkt, in einigen Szenen auch schlichtweg Pech. Dass die Partie spannend blieb, lag an der gewaltigen Steigerung von Warsteins Schlussmann Niklas Schmidt.
Und auch „Joker“ Jannik Becher war nun besser im Spiel, was man vom eigentlichen Torjäger Lars Schmidt nicht behaupten konnte. Immerhin gelang ihm mit einem Wurf in den Winkel das 19:21, traf der letztwöchige Siegtorschütze Constantin Pieper per Siebenmeter und legte zwei Feldtore zum 21:22 und 22:23 (54.) nach. Meisterjahn wurde mit Sonderbewachung an die Kette gelegt, dich das half wenig, weil Rechtsaußen Priggert zweimal zuschlug, während Pieper den Kasten verfehlte und dann am Pfosten scheiterte. So durfte Gevelsberg zum Siegestanz ansetzen, während sich der VfS den warmen Trostapplaus des durchaus zufríedenen Publikums abholte.
VfS: Niklas Schmidt (Hilwerling), Pieper (6/3), L. Schmidt (4), J. Becher (4), M. Becher (3), S. Kraus (3), J. Schmidt (2), Wiley (1), Gröne, Simon, Hoeck, Nils Schmidt.
HSG II: Steinbach (14. Scharf), Priggert (6/3), Pottkämper (3), Eichhorn (3), Meisterjahn (3), Müller (3), Krämer (2), Peters (2), Cramer (2), Wilhelm (1), Isenberg, Viehweg.
Spielfilm: 3:0 (4.), 5:2 (8.), 7:3 (11.), 8:4 (13.), 8:7 (23.), 11:8 (25.), 12:10 (HZ), 13:13 (32.), 15:16 (36.), 17:20 (42.), 21:22 (50.), 22:23 (54.), 22:25 (59.).
Schiedsrichter: Becker/Groh (Dortmund). Zeitstrafen: VfS 4, HSG II 4. Siebenmeter: VfS 3/3, HSG II 3/3. Zuschauer: 180.
Spielbericht 2. Herren
Warstein – Mit diesem Kader ist der 2. Herrenmannschaft des VfS Warstein 2020 noch eine Menge zuzutrauen: Mit zwei Siegen zuletzt verabschiedet sich der Kreisligist standesgemäß in die Weihnachtspause. Nach dem knappen Ein-Tore-Erfolg letzte Woche in Letmathe, machte es die Kretschmer-Sieben im Heimspiel gegen die SG Iserlohn-Sümmern II beim 27:19 weitaus weniger spannend.
Kreisliga, Herren: VfS 59 Warstein II - SG Iserlohn-Sümmern II 27:19 (16:9). Ein Jannik Becher, Dominik Baack oder Leonard Simon (haben in der Vergangenheit alle schon mal Landesliga-Luft geschnuppert), dazu viele talentierte, ehemalige A-Jugendliche: Die richtige Mischung scheint der VfS Warstein bei seiner 2. Herrenmannschaft gefunden zu haben. Die letzten beiden Spiele vor Weihnachten unterstreichen jedenfalls diese These.
War es in Letmathe ein – zumindest vom Ergebnis her – doch eher glücklicher Sieg, erlebte Trainer Benjamin Kretschmer im Heimspiel gegen die Gäste aus Iserlohn einen geruhsamen Samstagnachmittag. Lediglich die Chancenverwertung seiner Mannschaft trieb Kretschmer nachher die Zornesröte ins Gesicht. Beispiel: Felix Wiese versemmelte in der Schlussphase (54.) – die Partie war zu diesem Zeitpunkt beim Stand von 23:19 für Warstein mehr oder weniger schon entschieden – leichtfertig einen Tempogegenstoß, als er mutterseelenallein aufs gegnerische Tor zulief und den Ball unbedrängt gut einen Meter neben den Kasten setzte. Kretschmer zu dieser Szene: „Da fallen dir auf der Bank wirklich die Haare aus.“ Weniger zum Haareraufen war die Warsteiner Abwehrleistung. „Hier haben wir einen soliden Part gespielt“, freute sich Kretschmer.
Schwungvoll begannen die Hausherren die Begegnung. Nach zehn Minuten stand bereits eine 6:3-Führung zu Buche. Und in der Folge enteilten die Warsteiner auf bis zu sieben Tore, war das 16:9 gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.
Im zweiten Durchgang schaltete die Kretschmer-Sieben dann phasenweise in den „Verwaltungsmodus“ über. Den schönsten Treffer des Spiels aber konnte sie sich gutschreiben lassen. Nach tollem Zuspiel von Dominik Baack, der auf Rückraum-Mitte gut die Fäden zog, setzte der eingewechselte Benedikt Heppe zum „Flug“ an und markierte per Kempa-Trick das zwischenzeitliche 25:19 (57.). Die Zuschauer erhoben sich. Zum 26:19 bzw. 27:19 trafen dann noch der von einer Verletzung genesene Niklas Schulte sowie Leonard Simon. Erfolgsreichster VfS-Werfer aber war – wieder einmal – Leon Mies (neun Tore).
VfS Warstein II: Raulf; Baack (1), Wohlmeiner (2), J. Becher (3), Hau, Mies (9), Wiese (2), Wagner (1), Heppe (1), Schulte (1), Enste (3), Simon (4).