VfS 1. Herren. Kantersieg zum Saisonauftakt!
Warstein - Selbst kühnste Optimisten hätten nicht erwartet, dass die Handballer des VfS Warstein mit einem derart klaren Sieg in ihre zweite Bezirksliga-Saison einsteigen würden. Trotz holprigem Beginn und durchaus verbesserungswürdiger Chancenverwertung sprang gegen den konsternierten Neuling aus Linscheid-Heedfeld ein 41:23-Kantersieg heraus, womit der VfS als Tabellenführer in die zweite Runde (Gastspiel bei CVJM Gevelsberg) geht.
Handball-Bezirksliga Sauerland: VfS Warstein – TuS Linscheid-Heedfeld 41:23 (19:9). Der ungewohnt frühe Termin und die Konkurrenz durch das Bundesliga-Topspiel führte zu einer überschaubaren Kulisse. Die nur 100 Fans, darunter auch die einstigen Stammkräfte Ciya Aslan und Lars Schorlemer, sahen zunächst ein zähes Match mit vielen Patzern auf beiden Seiten. Der VfS tat sich schwer, den 3:0-Blitzstart (4.) zu bestätigen, so dass der Gast auch ohne seinen prominenten Neuzugang Marko Domjanic und trotz vergebenem Strafwurf auf 6:4 (15.) verkürzen konnte. Nach dem 9:6 aber lösten die Warsteiner ihre Handbremse und bestraften konsequent die Patzer der uninspiriert wirkenden Fischer-Schützlinge. Der sich steigernde Keeper Niklas Schmidt gab der kampffreudigen Abwehr die nötige Sicherheit, vorne machten vor allem Aaron Wiley und Flügelflitzer Simon Kraus Betrieb. Eine Linscheider Auszeit beim Stande von 12:6 verpuffte wirkungslos. Erst nach dem 15:6 konnten die kroatischen Freunde Domjanic und Krpacic Kostproben ihrer individuellen Stärke abgeben. Das letzte Wort in der vom VfS eindrucksvoll beherrschten ersten Hälfte aber hatte Lars Schmidt, der mit einem „Strahl“ aus 15 Metern in den Winkel den 19:9-Pausenstand herstellte.
Die Frage nach dem Sieger war somit quasi schon beantwortet. Verletzungen des Halblinken Hegemann und Kreisläufer Rittinghaus, der beim Rückwärtslaufen am eigenen Kreis umgeknickt war, erschwerten die Linscheider Bemühungen um eine Resultatsverbesserung ebenso wie die katastrophale Wurfausbeute der mehrfach den Kasten verfehlenden Außen. Der VfS war mannschaftlich deutlich geschlossener, agierte temporeicher und kombinierter trotzdem präziser. Trainer Zoran Kaseric, der im Abschnitt ein ganz wenig gewechselt hatte, konnte nach dem 27:13 (41.) damit beginnen, seinen Bankspielern Verantwortung zu übertragen. Und er durfte erfreut feststellen, dass der zweite Anzug sitzt, denn am Ende hatten sich alle Feldspieler bis auf Kreisläufer Kevin Hau in die Torschützenliste eingetragen. Wiley verwandelte zum 30:16 einen Strafwurf, muss also eine Kiste Bier ans Team spenden, was im Vorjahr nur bei drei Heimspielen nötig wurde. Und noch waren ja 15 Minuten Zeit, um die „40“ anzupeilen.
Joel Krischer, mit 3 Treffern am Sieg des VfS beteiligt
Tatsächlich hielt die Konzentration im Angriff, wurden verständliche Nachlässigkeiten in der Defensive durch temporeichen Offensivaktionen kompensiert. In der 59. Minute war es dann soweit, netzte Kreisläufer-Youngster Marvin Becher zum 40:23 ein und sorgte wenig später für den vielumjubelten Schlusspunkt.
VfS: Niklas Schmidt (47. Hilwerling); Wiley (8/3), L. Schmidt (7), Kraus (7), J. Schmidt (4), Hoeck (4), Pieper (4), Becher (3), Krischer (3), Nils Schmidt (1/1), Hau.
TuS: Lüsebrink, Junker; Domjanic (7), Schubert (7/4), Krpacic (5), Schneider (1), Lausberg (1), Czakler (1), de Bie (1), Rittinghaus, Hegemann, Jens, Brunke.
Spielfilm:
Zeitstrafen: VfS 6, TuS 8. Siebenmeter: VfS 5/4, TuS 5/4. Zuschauer: 100. Schiedsrichter: Rapude/Risse (Sundern/Bösperde).
Stimmen
Zoran Kaseric: „So einen Sieg habe ich mir für mein Punktspieldebüt als Seniorentrainer gewünscht. Wir brauchten zwar eine Weile, um das Gaspedal runterzudrücken, aber nach einer Viertelstunde war die Nervosität verflogen, haben die Jungs weitgehend so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir waren von allen Positionen aus torgefährlich und engagiert verteidigt. Unser Vorteil war, dass der Gegner von den Flügeln aus kaum getroffen hat. So konnten wir unseren Innenblock verdichten. In Halbzeit zwei hat dann defensiv die Konzentration nachgelassen, aber im Angriff lief es wie am Schnürchen. 41 Tore in einem Pflichtspiel hat der VfS schon lange nicht mehr erzielt. Wir werden sicher nicht den Fehler machen, den Sieg überzubewerten, dazu war Linscheid heute zu harmlos. Ich hoffe, wir können den Schwung nach Gevelsberg mitnehmen und nachlegen.“
Heiko Fischer: „Ein ernüchternder Auftakt für uns. Wir hatten uns so viel vorgenommen, doch die Umsetzung war mangelhaft. Ich habe, vermutlich wegen des harzfreien Balles, eine große Ängstlichkeit im Angriff gesehen, da fehlte die Dynamik, was leider auch auf die Abwehrarbeit zutraf. Das Ergebnis spricht für sich, muss jetzt erst einmal verarbeitet werden. Das Schiedsrichtergespann hatte aus meiner Sicht so wie wir kein Bezirksliga-Format.“