"Wir starten am 1. März volle Pulle"
„Wir starten am 1. März volle Pulle“
HANDBALL - VfS Warstein kann ab Dienstag wieder die Dreifachhalle beziehen
Bilden 2022/23 weiter das Torwartgespann der 1. Mannschaft: Niklas Schmidt (l.) und Hendrik Hilwerling. Foto: Harald Struff
Warstein – Wohl noch nie in seiner über 60-jährigen Vereinsgeschichte wird sich der VfS 59 Warstein so auf den 1. März gefreut haben wie in diesem Jahr: Am kommenden Dienstag beziehen die Handballer mit der Dreifachturnhalle am Schwarzen Weg wieder ihr Stammdomizil, das seit Oktober – rund fünf Monate – wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten weder für Training noch Spiel zur Verfügung stand.
„Es steht alles in den Startlöchern. Es kann jetzt losgehen. Wir starten am 1. März sofort volle Pulle mit dem Trainingsbetrieb. Nachmittags geht es mit der Jugend los, ehe abends um 22.30 Uhr die Herren frisch geduscht aus der Halle kommen“, teilte VfS-Spielwart Benedikt Furmaniak mit. Auch sagte er: „Es hat lange genug gedauert, aber jetzt fühlt es sich wieder gut an, in die Turnhalle gehen zu können und zu sehen, dass alles schön vorbereitet ist. Da freut sich der ganze Verein drauf.“
Fünf Heimspiele vom 5. März bis 2. April
Direkt im Anschluss an die ersten Trainingseinheiten dürfen sich die Handballfreunde auf ein bislang einmaliges Heimspielprogramm freuen: Nicht weniger als fünf Spiele am Stück wird die 1. Männermannschaft des VfS Warstein vom 5. März bis 2. April jeweils samstags bestreiten. Quasi eine Entschädigung für die erst zwei Heimspiele, die das Team des Trainergespanns Zoran Kaseric und Tobias Nagel bislang vor eigenem Publikum austragen konnte (ein 25:21 gegen Sundern und 44:32 gegen Lünen jeweils im September).
Furmaniak: „Zoran und Tobi freuen sich natürlich wie Bolle, endlich wieder zu Hause spielen zu können.“ Auch dem Training am vertrauten Platz misst der Spielwart große Bedeutung zu: „Freitags ist bei uns der Treffpunkt. Da kommen alle vorbei. Vom 1. Vorsitzenden bis zum Spieler der dritten Mannschaft sind freitags alle da. Da werden die Mannschaften, wird der ganze Verein auch wieder ein bisschen mehr zusammenrücken. Das war ja bislang alles auf verschiedene Hallen verteilt und nicht ganz so schön. Auch wenn man nur Videokonferenzen abhält, bekommt man die Leute ja nur wenig zu Gesicht.“
Die Termine, darunter eine Reihe von Nachholspielen, nachdem der VfS zwischen dem 26:25-Sieg in Letmathe Mitte Dezember und dem jüngsten 34:24-Erfolg am vergangenen Samstag in Lünen zehn Wochen lang keine Meisterschaftspartie hatte bestreiten können, haben die Spielwarte Benedikt Furmaniak und Boban Ristovic in Absprache mit den gegnerischen Vereinen festgelegt. Unter den zehn restlichen Saisonspielen befinden sich nur noch zwei Auswärtsfahrten nach Sundern (10. April) und Hohenlimburg (7. Mai).
Einer der Heimspielhöhepunkte neben dem Kreisderby gegen Arnsberg (2. April): die Partie am 23. April gegen den Letmather TV, in deren Vorfeld die Reservemannschaften beider Vereine im Kreisligaduell aufeinander- treffen (Anwurf 17.45 Uhr). Der Gastverein LTV wird mit zwei Fanbussen in Warstein erwartet. Furmaniak: „Das haben wir als ein Highlight so verpackt. Zwischen den Herren-Spielwarten der Vereine besteht ein freundschaftliches Verhältnis.“
Für die Heimspiele neu aufgestellt wird das Getränke- und Speise-Angebot, nachdem im Eingangsinnenraum der bisherige Verkaufstand im Zuge weiterer Erneuerungsarbeiten abgebaut worden ist. „Das Catering muss im Moment im Außenbereich gemacht und gegenüber dem Zuschauereingang aufgebaut werden“, so Furmaniak.
Rund 875 000 Euro, darunter 400 000 Euro an Fördermitteln des Landes NRW, wurden in der Dreifachturnhalle im Zuge der Dachsanierung und elektronischen „Ertüchtigung“ verbaut. Frisch gestrichen wurden die Kabinentrakte und Duschen.
„Mit hellblauem Auge davongekommen“
„Es kann losgehen“, sagte Furmaniak nach einer ersten Besichtigung der Halle kurz vor dem endgültigen Abschluss der Sanierung. Dabei gab es auch eine Einweisung in das neue Beleuchtungssystem mit drei verschiedenen Helligkeitsstufen. Furmaniaks Einschätzung und Eindruck: „Schulsport wird wahrscheinlich bei 350 Lux stattfinden, wir werden wohl bei 500 Lux spielen, für Tischtennis könnte man noch 750 Lux einschalten. Da ist modernste Technik drin und auch ein Einsparpotenzial für die Stadt. Die Halle ist schön hell, wobei es weniger Lichtkuppen unter dem Dach und damit weniger Tageslicht in der Turnhalle gibt. Also auch dann, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist, muss man in der Halle das Licht anmachen. Weniger Lichtkuppen haben den Vorteil, dass viel weniger undicht werden kann.“
Furmaniak dankt nicht zuletzt Vereinen wie dem TV Warstein und TuS Belecke, die dem Handballclub bei seiner Suche nach alternativen Trainingsmöglichkeiten aus der Patsche halfen und sagt: „Wir sind im Endeffekt mit einem blauen, vielleicht auch hellblauem Auge davongekommen. Das liegt auch daran, dass die Vereine, mit denen wir kooperiert haben, sehr uneigennützig waren und uns sehr viele Hallenzeiten zur Verfügung gestellt haben. Das war schon außerordentlich gut. Egal, mit wem man gesprochen hat: Man hat sich unserer Probleme angenommen und immer gesagt, wir machen etwas möglich. Gerade jetzt, wo das Wetter draußen schlecht ist und Vereine in die Hallen strömen, haben wir sehr viele Zeiten zugesprochen bekommen. Vielleicht war das auch den Corona-Zeiten geschuldet, weil einige gesagt haben, Hallensport ist ein bisschen problematisch. Wir konnten den Trainingsbetrieb so sehr gut gestalten.“
„Run bei Erst- und Zweitklässlern“
Dazu bedankt sich der Spielwart dafür, dass die Turnhalle an der Lindenstraße von der Westfälischen Klinik für Trainingseinheiten kostenlos zur Verfügung gestellt worden sei: „Auch wenn es etwas anderes ist, in der Dreifachturnhalle zu trainieren, haben wir mit dem LWL wirklich einen genialen Partner gehabt.“
Inmitten Corona-Pandemie und Hallenschließung gab es neben der VfS-Kooperation mit Nachbarvereinen und dem Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) noch einen weiteren positiven Effekt: „Wir erleben im Jugendbereich, vor allem bei den Erst- und Zweitklässlern, einen unheimlichen Run und haben mit der F-Jugend noch eine neue Mannschaft aufgemacht.“ Trainiert wird sie von Bezirksliga-Goalgetter Philip Schröder und dem Bezirksliga-Debütanten Julius Rüther – „zwei Handballkenner, die die Jungs schulen können“, so Furmaniak.
Torwart Niklas Schmidt gibt Zusage für 22/23
Zu all den guten Nachrichten für den VfS Warstein passt: Mit Torwart Niklas Schmidt klärte der Vorstand auch die letzte Personalie aus dem Bezirksligateam für die kommende Saison 2022/23 – „er steht uns weiter zur Verfügung“, informiert Furmaniak. Schmidt entschied sich, nach seinem Referendariat weiter an der Schule in Reken im westlichen Münsterland zu bleiben, wird das Training unter der Woche aber reduzieren müssen.
Furmaniak: „Für uns ist das okay. Wir hatten in der Vergangenheit immer mal wieder Spieler, die von weiter weg gekommen sind und die aufgrund ihrer Klasse mit reduziertem Trainingsbetrieb klar gekommen sind.“
Das Torwarttraining soll in Kürze wieder Klaus Maletzki aufnehmen. Mit Niklas Schmidt, Hendrik Hilwerling (Bezirksliga), Peter Göke, Niklas Raulf, Haris Teske (Kreisliga), Ulli Heiß und Andreas Buschhoff (2. Kreisklasse) sowie „Beppo“ Sommerfeld als „Back up“ sieht Furmaniak den VfS in allen drei Männermannschaften zahlenmäßig „und auch von der Klasse gut aufgestellt“.
Soester Anzeiger, 25.02.2022
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