VfS erringt ersten Auswärtssieg
Warstein/Witten – Der achte Anlauf, den ersten Auswärtssieg in der Saison einzufahren, war der erlösende: Beim Tabellenvorletzten HSV Herbede setzten sich die Landesligahandballer des VfS Warstein am Samstagabend dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 33:26 durch und nehmen mit dem siebten Saisonsieg den achten Tabellenplatz ein, der am Ende den Klassenerhalt bedeuten könnte.
Landesliga 4: HSV Herbede – VfS 59 Warstein 26:33 (11:11).
Anders als bei den jüngsten Spielen in Olpe (25:36) und zuhause gegen Siegen (24:21), als die Warsteiner jeweils einen 4:0-Start hingelegt hatten, kamen sie in der engen und lauten Wittener Jahnsporthalle nur schwer in die Gänge und lagen mit 2:0 (2.) in Rückstand.
Beiden Mannschaften merkte man von der ersten Sekunde an, dass viel auf dem Spiel stand. Nach und nach fanden die Gäste besser in die Partie, sorgte Joel Krischer mit dem 2:3 für die erstmalige Führung (9.). Mehrmals Pech hatte die Kaseric-Sieben in den ersten 30 Minuten mit Pfosten- und Lattentreffern. Allein Lars Schmidt traf im ersten Durchgang dreimal Aluminium. So blieb das Spiel aus Gäste-Sicht eine zähe Angelegenheit. In der 25. Minute schlug das Pendel wieder in Richtung Herbede, als Hoffmann für die erstmalige Zwei-Tore-Führung der Gastgeber sorgte (10:8). Doch bis zur Pausensirene hatte Warstein diesen Rückstand wieder egalisiert.
Spielentscheidend: Warsteins guter Start in die zweite Halbzeit. A. Haupt antwortete auf den neuerlichen Rückstand durch Nils Schmidt zwar noch mit dem 12:12-Ausgleich, dann aber zogen die Gäste auf 13:19 (39.) davon. Mit einigen blitzsauberen Toren aus dem Rückraum brachte Philip Schröder sein Team auf die Siegerstraße. Joel Krischer ließ per Siebenmeter sogar das 13:20 (40.) folgen.
Trotz des scheinbar aussichtslosen Unterfangens, die Partie noch zu drehen, knickte Herbede nicht ein, obwohl die spielerischen Mittel begrenzt waren. Der Halblinke Czerkawski brachte seine Farben auf 19:24 (50.) heran.
Wild verlief die Schlussphase. Die Hausherren waren mittlerweile in eine komplett offene Manndeckung übergegangen, klauten auch etliche Bälle, doch beim eigenen Torabschluss fanden sie ein ums andere Mal ihren Meister in Warsteins Keeper Niklas Schmidt, der sogar selbst einmal ins verwaiste Herbeder Tor traf. Und selbst eine rote Karte gegen Joel Krischer wegen dreimaliger Zeitstrafe (57.) brachte den VfS Warstein nicht mehr vom Kurs Auswärtssieg ab. Linkshänder Simon Kraus machte mit dem Treffer zum 25:32 (58.) den Deckel endgültig drauf.
Statistik
Torfolge: 2:0 (1.), 2:3 (8.), 5:6 (20.), 8:7 (22.), 10:8 (23.), 10:11 (27.), 11:11 (30.); 12:12 (34.), 13:20 (40.), 17:23 (48.), 19:24 (50.), 22:29 (54.), 25:32 (58.), 26:33 (60.).
Siebenmeter: HSV 5/7, VfS 6/7. Zeitstrafen: HSV 4, VfS 9.
Rote Karte: Joel Krischer (3x2 Minuten/57.).
Schiedsrichter: Barth/Otto (Schwelm). Zuschauer: 100.
HSV: Bentlage; A. Haupt (4), F. Windfuhr (4/1), J. Windfuhr, Meuren, Schmitz (3/1), Hake (1), Radtke (6/3), Laske, W. Haupt (2), Schorlemmer, Hoffmann (1), Czerkawski (5), Peeren.
VfS: Niklas Schmidt (1), Hilwerling (bei einem Siebenmeter); J. Schmidt (2), L. Schmidt (4), Krischer (6/2), Kraus (4), Nils Schmidt (8/4), Luca (1), Hoeck, M. Rüther (1), Schröder (6).
Trainerstimmen
Marko Weiß, Trainer HSV Herbede: „In den fünf Minuten nach der Pause haben wir das Spiel verloren. Wir sind momentan nicht in der Lage, ein vernünftiges Angriffsspiel aufzuziehen. Mit der Abwehrarbeit der Jungs war ich einigermaßen zufrieden. Im Angriff dagegen haben wir uns total abgenutzt. Das konnte man von der ersten Minute an sehen. Normalerweise liegen uns solche Spiele. Ins Tempospiel sind wir kaum bis gar nicht gekommen. Auf die Tabelle gucken wir ehrlich gesagt nicht. Der Sieg für Warstein ist verdient. Die abgezocktere Mannschaft hat sich am Ende durchgesetzt.“
Zoran Kaseric, Trainer VfS 59 Warstein: „Wir wussten, dass es hier laut und schwer wird. In der ersten Halbzeit haben wir uns schlecht bewegt, hatten zudem Wurfpech. Elf Gegentore zu kriegen ist gut, elf zu werfen zu wenig. Florian Hoeck ist momentan in einem kleinen Tief. Aber den kriegen wir schon wieder hin. Nach der Pause haben wir uns dann viel besser bewegt und sind so in die besseren Abschlusssituationen gekommen. Wir haben kühlen Kopf bewahrt. Spielerisch war es sicherlich kein Leckerbissen. Am Ende zählen aber nur die zwei Punkte.“
So geht´s weiter
Nach einer einwöchigen Spielpause empfängt der VfS Warstein am Samstag, 2. März, um 19.45 Uhr den Tabellenletzten HSG Gevelsberg/Silschede II. Am Sonntag, 10. März, geht es zum Tabellenzehnten SG Menden II. Anwurf: 17 Uhr.
Soester Anzeiger, 19.02.2024, Text + Foto: Thorsten Heinke
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