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Heimspiel kippt nach Schröder-Rot



Soester Anzeiger, Thorsten Heinke


Warstein - Nach der zweiten Niederlage in Folge nur noch Mittelmaß? Eine Woche nach dem bitteren 35:34 in Sundern, müssen die Bezirksliga-Handballer des VfS Warstein einen weiteren Rückschlag verdauen und vorzeitig alle Aufstiegsträume ad acta legen. Denn gegen den auf Relegationsplatz drei stehenden TV Lössel verlor die Kaseric-Sieben in eigener Halle am Ende deutlich mit 29:34. Knackpunkt des Spiels war die Rote Karte gegen Philip Schröder (51.), der Lössels Punshon bei dessen Torabschluss etwas zu heftig in den Wurfarm gegriffen hatte. Schröder war zu diesem Zeitpunkt, neben dem erst nach 17 Minuten eingewechselten Lars Schmidt, gefährlichste Offensivkraft Warsteins.


Bezirksliga Südwestfalen: VfS 59 Warstein - TV Lössel 29:34 (15:14). Seine Anfangsformation - im Vergleich zur Sundern-Pleite - ordentlich durcheinander gewirbelt hatte Warsteins Trainer Zoran Kaseric. So fand sich der eigentlich etatmäßige Rückraum - Lars und Jonas Schmidt sowie Linkshänder Jannik Becher - zunächst nur auf der Ersatzbank wieder. Doch einen Denkzettel nach dem Sundern-Spiel wollte Kaseric seinen Mannen damit nicht verpassen. Vielmehr hatte das Trio unter der Woche wegen grippalen Infekten kaum bis wenig trainieren können. Somit begannen Frederik Kraus auf Rückraum-Mitte, Philip Schröder auf Halblinks und der überraschend schnell von einer Leistenverletzung wiedergenesene Aaron Wiley im rechten Rückraum. Und auch defensiv hatte sich das Warsteiner Trainerteam etwas einfallen lassen, deckte in einer 3:2:1-Formation wesentlich offensiver als dies im bisherigen Saisonverlauf zu sehen war. Und erste Früchte sollten sich relativ früh einstellen, denn Warstein kam gut aus den Startlöchern, führte nach Hoeck-Treffer mit 4:2 (6.). Die Begegnung nahm in der Folge immer mehr Fahrt auf, weil auch der noch um den Aufstieg kämpfende TV Lössel nun kräftig mitmischte. Nach besagter Zwei-Tore-Führung, ließ die Konzentration im Angriff beim VfS in der Folge aber etwas nach. Die Gäste nutzten dies, um sich zwischenzeitlich selber einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten (8:10/18.). Nun sah Warsteins Coach Zoran Kaseric die Zeit gekommen, personelle Änderungen vorzunehmen. Mit Lars Schmidt kam u.a. der aktuell Führende der Bezirksliga-Torschützenliste. Teamkollege Jannik Becher führte sich nach seiner Einwechslung mit einem verworfenen Siebenmeter ein. Und dennoch hatten die Hausherren nach der ersten Halbzeit knapp die Nase vorn, nachdem sie zwischenzeitlich sogar wieder bis auf drei Tore (14:11/26. und 15:12/28.) enteilt waren.


Auch bis weit in die zweite Hälfte hinein sah es so aus, als könnte Warstein mit einem Sieg über einen unmittelbaren Konkurrenten vielleicht doch noch mal Tuchfühlung in Richtung Landesliga-Rückkehr aufnehmen. Immerhin lag man in der 48. Spielminute noch mit 25:23 in Front. Philip Schröder war in dieser Phase kaum zu bremsen, während Lars Schmidt immer einen Gegenspieler direkt vor die Füße bekam. Doch nach Schröders Hinausstellung kippte die Partie, hatten fortan die Gäste die sogenannte Lufthoheit. Fischers verwandelter Siebenmeter zum 25:25 läuftete die Wende ein, denn mit fünf Toren in Folge zog Lössel anschließend uneinholbar davon, während Warstein lange acht Minuten ohne eigenen Torerfolg blieb, ehe Lars Schmidt den Bann zum 26:30 brach (56.). Zuvor waren beste Torchancen - u.a. zweimal Constantin Pieper von Linksaußen - vergeben worden. Das Kind war aus VfS-Sicht somit längst in den Brunnen gefallen. Zwar bäumte man sich nochmals auf, doch mehr als Ergebniskosmetik war nicht mehr drin. Den Schlusspunkt zum 29:34 setzte Lössels Wagner - und riss anschließend jubelnd die Arme in die Höhe.


Warstein rutscht nach der vierten Heimniederlage der Saison in der Tabelle zwar nicht weiter ab - steht mit 21:17-Punkten auf Platz fünf - der Rückstand auf den Dritten Lössel aber ist auf satte sieben Zähler angewachsen.


Statistik


Torfolge: 2:1 (3.), 4:2 (6.), 4:5 (10.), 6:8 (15.), 10:10 (20.), 13:10 (24.), 15:12 (28.), 15:14 (HZ), 18:16 (36.), 20:18 (40.), 22:22 (44.), 25:23 (48.), 25:27 (51.), 26:30 (56.), 28:32 (59.).

Zeitstrafen: Warstein 1 / Lössel 1.

Rote Karte: Schröder (grobes Foulspiel/51.)

Siebenmeter: Warstein 1/2, Lössel 5/6.

Schiedsrichter: Dammers/Görler (Schwerte).

Zuschauer: 150.

VfS 59 Warstein: Hilwerling, Niklas Schmidt; J. Schmidt (5), Gröne, L. Schmidt (7), S. Kraus (5), Nils Schmidt, Hoeck (3), F. Kraus (1), M. Becher, Pieper (1), Wiley (2), Schröder (4), J. Becher (1/1).

TV Lössel: Winner, Marschner; Demmer (4), Rohde, Wagner (6), Kettendorf, Burghardt (2), Stein (3), Münder (1), Brendel, Punshon (4), Schon (1), Quittmann (7), Fischer (6/5).


Trainerstimmen


Zoran Kaseric (Trainer VfS 59 Warstein): "Wir haben lange Zeit sehr gut mitgespielt. Auch die offensivere Deckung hat zu Beginn ordentlich funktioniert. Zwei, drei Sachen in der zweiten Halbzeit haben dann nicht so gefruchtet wie gewünscht. Dadurch sind wir dann entscheidend in Rückstand geraten. Wir sind halt noch keine Spitzenmannschaft. Lössel hat das routiniert zuende gespielt. Davon können wir lernen. Die Saison wollen wir jetzt definitiv nicht einfach so austrudeln lassen. Dazu sollte der Ehrgeiz jedes Einzelnen groß genug sein. Vielleicht gelingt es uns ja in den restlichen Spielen noch, Platz vier zu ergattern. Ich hätte Lars und Jonas Schmidt sowie Jannik Becher auch früher gebracht, aber sie haben in dieser Woche wenig trainieren können."


Henning Schierbaum (Trainer TV Lössel): "Aus Warstein muss man erstmal die Punkte mitnehmen. Dass haben bislang nicht viele Mannschaften geschafft. Wir sind nach und nach besser in die Bewegung gekommen, dadurch sind Lücken in der gegnerischen Deckung entstanden. Unsere Abwehrleistung war nicht gut, dennoch hat es am Ende gereicht. Wir sollten trotz des Sieges die Kugel flach halten. Aus dem Rückraum kann Warstein schon eine enorme Wucht entwickeln. Die Manndeckung gegen Lars Schmidt war alternativlos. Sonst hätte er uns am Ende mindestens 15 Dinger eingeschenkt."

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