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Erster VfS-Sieg über Neheim



Soester Anzeiger, Thorsten Heinke


Warstein - "Es wird Zeit, dass wir gegen Neheim mal als Sieger vom Parkett gehen." Zoran Kaseric, Coach der 1. Herrenmannschaft des VfS Warstein, wusste, dass es in den bisherigen Bezirksliga-Duellen gegen den TV Neheim wenig bis gar nichts zu Ernten gab für seine Mannschaft - zwei Unentschieden und eine Niederlage lautete bis zum vergangenen Samstag die ernüchternde Bilanz aus Sicht des ehemaligen Landes- und Verbandsligisten. Aber offenbar haben die Worte des Trainers Gehör bei den Spielern gefunden, denn mit einem am Ende souveränen 35:29 schlugen die Warsteiner - nach Arnsberg - auch den zweiten Sauerland-Rivalen in diesem Jahr. Platz vier wurde damit mit nun 21:13 Punkten auf dem Konto manifestiert.


Bezirksliga Südwestfalen: VfS 59 Warstein - TV Neheim 35:29 (17:13). Während Hendrik Hilwerling, Torwart des VfS Warstein, in der naheliegenden Sauerlandhalle zum neuen Prinzen der Warsteiner Prinzengarde gekürt wurde, ließen es seine Teamkollegen nur wenige Hundertmeter weiter vor eigenem Publikum mal wieder so richtig krachen. Von irgendwelchen negativen Auswirkungen nach der 23:30-Schmach letzte Woche in Wickede war dem VfS über weite Strecken des Spiels nichts anzumerken. Auch Co-Trainer Tobias Nagel lobte nachher die "gute Körpersprache sowie den unbändigen Willen" der Gastgeber. Allerdings geriet der Warsteiner Sieg nach gut 40 Minuten noch einmal ins Wanken, als Neheim durch den in der zweiten Halbzeit eher unauffälligen Hannes Koch auf 19:18 verkürzte.


Schon im ersten Durchgang hatten sich beide Teams, wie bereits beim 30:30 im Hinspiel, ein packendes Duell geliefert. Warstein musste zwar den 0:1-Rückstand durch Koch wegstecken, drehte anschließend aber an der Tempo-Schraube. Nach acht Minuten knallte Lars Schmidt den Ball zum 4:1 in den Neheimer Torwinkel. Erneut Schmidt, der sich wie der Rest der Truppe wieder wesentlich agiler zeigte als zuletzt, erhöhte kurz darauf auf 7:2. Neheims Trainer Erbuth, frisch vom Nordsee-Urlaub zurückgekehrt, sah sich früh zu einer Auszeit gezwungen. Bis zur 20. Minute hatte Erbuth bereits all seine drei Torhüter geopfert. Doch erst der Dritte im Bunde, Keeper Reudenbach, hauchte den Gästen mit zwei gehaltenen Würfen hintereinander von Rechtsaußen Simon Kraus wieder Leben ein. Im Endeffekt stand jedoch auch Reudenbach im Schatten des Warsteiner Gespanns Niklas Schmidt/Peter Göke.


Nachdem der VfS zwischenzeitlich sogar auf sechs Tore enteilt war (15:9/24.) - Philip Schröders erster von am Ende insgesamt elf Treffern - schien das "kleine" Sauerland-Derby eine klare Angelegenheit zugunsten Warsteins zu werden. Doch Neheim kämpfte sich bis zur 40. Minute, wie beschrieben, wieder heran. Kochs Anschlusstreffer weckte Warstein aber auf. Philip Schröder mit Doppelpack zum 21:18 sowie Lars Schmidt zum 22:18 sorgten erneut für das Zücken der grünen Karte beim Gegner (43.). Auch danach war Warstein tonangebend, zeigte sich in der Verwertung seiner Möglichkeiten wesentlich effektiver als die Gäste. Nach 50 gespielten Minuten war der alte Sechs-Tore-Abstand aus der ersten Hälfte wieder hergestellt - Constantin Pieper markierte das 28:22. In den letzten fünf Minuten konnte sich dann auch noch Winter-Neuzugang Frederik Kraus in die Torschützenliste eintragen. Der letzte Treffer des Abends aber war Neheims Rechtsaußen Coeppicus-Röttger vorbehalten.


Warstein musste sich damit im bisherigen Saisonverlauf nur in einem Sauerland-Derby, dem 26:27 Ende November 2019 daheim gegen undern, geschlagen geben. In zwei Spielen gegen Neheim blieb man ungeschlagen, ebenso wurde das Auswärtsspiel beim TV Arnsberg mit 34:29 erfolgreich bestritten. So lässt sich doch genüsslich Karneval feiern...


Statistik

Torfolge: 0:1, 4:1 (8.), 7:2 (11.), 10:5 (13.), 12:9 (20.), 16:10 (27.), 17:13 (HZ), 17:15, 19:18 (39.), 22:18 (43.), 26:21 (48.), 28:22 (50.), 31:23 (53.), 32:27 (58.).

Zeitstrafen: VfS 3, TVN 3.

Siebenmeter: VfS 1/2, TVN 4/4.

Schiedsrichter: Grabinski/Blum (HV Sundern).

Zuschauer: 130.

VfS 59 Warstein: Niklas Schmidt (1.-55.), Göke (ab 56.); J. Schmidt (2), Gröne (1), L. Schmidt (8), S. Kraus (2), J. Becher (4/1), F. Kraus (1), Hoeck (2), Wiley (1), Schröder (11), Pieper (3), M. Becher, Nils Schmidt (n.e.).

TV Neheim: Baukmann, Grau, Reudenbach; S. Frohne (5), F. Pater (1), M. Pater (9/4), Koch (4), Zvercikov (3), Coeppicus-Röttger (3), Hackmann (1), Caruso (2), Spitthoff (1).


Trainerstimmen

Zoran Kaseric (Trainer VfS 59 Warstein): "Eine Reaktion auf das Wickede-Spiel war zu sehen. Im Angriff waren wir heute viel dynamischer als letzte Woche. Wir hätten sogar noch mehr Tore werfen können. Die Lücken dazu waren da. Gerade die erste Halbzeit war sehr gut von meiner Mannschaft. Ein am Ende verdienter Sieg. Wir sind zufrieden. Frederik Kraus hätte ich gerne mehr Spielzeit gegeben. Aber lange Zeit war das aufgrund des knappen Spielstandes nicht möglich. Auch bei Nils Schmidt war eigentlich geplant ihn einzusetzen. Nach der Karnevalspause wollen wir in Sundern an diese Leistung anknüpfen. Der Gegner kämpft sportlich ums Überleben. Das wird wieder ein ganz anderes Spiel als dieses heute. Aber aus dem Hinspiel haben wir noch etwas gutzumachen."


Klaus-Dieter Erbuth (Trainer TV Neheim): "Wir kommen auf ein Tor heran in der zweiten Halbzeit, und schmeißen dann zehn Bälle hintereinander weg. Das war in meinen Augen der Knackpunkt. Warstein hat diese Fehler, in der Häufigkeit, nicht gemacht. Mit der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft bin ich dennoch sehr zufrieden. Mit Thorben Frohne hat uns mal wieder ein wichtiger Spieler im Mittelblock gefehlt. Ich weiß nach dieser Niederlage, wo ich am Dienstag im Training anzusetzen habe. Wir waren keineswegs die sechs Tore schlechter als Warstein."


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