Angeschlagene Rückraumschützen
Warstein – Vier Monate nach dem letzten Heimspiel, einem 41:22 gegen Absteiger Schwerte-Westhofen, wollen die Landesliga-Handballer des VfS Warstein die Auftaktpleite in Siegen vergessen und die Dreifachturnhalle im Schwarzen Weg erneut zu einer Festung machen. In der Vorsaison gelangen in neun Heimspielen acht Siege. Nur das 19:19-Remis gegen Unna-Massen passte da nicht so Recht ins Muster. VfS-Coach Zoran Kaseric weiß, dass vor heimischer Kulisse der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt werden muss. Ohne Wenn und Aber!
Landesliga 4: VfS 59 Warstein – HSV Herbede (Samstag, 19.45 Uhr; Schiedsrichter Helfrich/Prüfer).
Nach der doch deftigen Abfuhr in Siegen war im Warsteiner Lager Wunden lecken angesagt. Die einwöchige Spielpause wurde vor allem dazu genutzt, um das angeschlagene Stammpersonal um Lars Schmidt und Philip Schröder wieder einsatzfähig zu machen. Ob dies gelungen ist, wird sich am Samstag zeigen. Denn das wurfgewaltige Warsteiner Duo ist weiterhin angeschlagen. Schröder plagt sich mit Knieproblemen herum, hat am Dienstag zumindest leicht trainiert. Und Schmidts Daumenverletzung aus dem letzten Testspiel ist ebenfalls noch nicht gänzlich abgeheilt.
Immerhin kehren mit Urlauber Stanko Simovic und dem zuletzt ebenfalls an der Hand verletzten Maximilian Rüther zwei Rückraum-Alternativen in den Kader zurück. Sie werden auch dringend gebraucht, wenn man sich die weitere Personaldecke bei den Hausherren ansieht. Joel Krischer fällt mit seinen Patellasehnen-Beschwerden wohl noch bis in den Oktober hinein aus. Und Linkshänder Simon Kraus wird aufgrund einer Schleimbeutelentzündung auch noch wochenlang pausieren müssen. Bis auf Weiteres keine Alternative ist auch Kreisläufer Marvin Becher, der laut Kaseric noch immer Trainingsrückstand hat und in der Hinserie wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Somit ist und bleibt der Warsteiner Kader auf Kante genäht. „Wir müssen das Beste aus der Situation machen“, übt sich der Warsteiner Trainer in Durchhalteparolen.
Gegen die in dieser Spielzeit noch ohne Einsatz gebliebenen Herbeder müssen die Warsteiner ihre gewohnte Heimstärke zeigen. Kaseric: „Der Gegner soll sich nach uns richten und nicht andersherum.“ Die erste Viertelstunde bei der Niederlage in Siegen gibt Kaseric Hoffnung. „Da haben wir diszipliniert gespielt und unsere Chancen konsequent genutzt. Danach kamen viele unglückliche Faktoren zusammen, die letztlich zu der klaren Niederlage geführt haben.“
Mund abputzen und es nun vor eigenem Publikum besser machen, lautet nun die Devise. Der VfS Warstein ist gefordert, eine Reaktion auf das am Ende ernüchternde 19:37 in Siegen zu zeigen. Ohne Wenn und Aber!
Frauen, Kreisliga Ost: VfS Warstein – BC Eslohe (Sa., 15.45 Uhr, Dreifachhalle).
Die VfS-Frauen starten in die neue Saison und wollen die Spielzeit 2022/2023 schnell vergessen machen. Hier verbuchten sie zwölf Niederlagen in zwölf Spielen. Zum Auftakt gastiert nun der Gegner in der Dreifachhalle, gegen den am 15. Februar 2020 der letzte Meisterschaftssieg eingefahren wurde. Seitdem wartet das Team um Trainer Dominik Baack seit mittlerweile 23 Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Neu im Kader ist die reaktivierte Silke Ulrich, nicht mehr dabei sindMareike Ising und Jacqueline Korsch (beide aus gesundheitlichen Gründen) sowie Lisa Gößmann (schwanger).
VfS-Kader: Ann-Kathrin Laustroer, Marie Rellecke, Natalie Jacobs (alle Torfrauen), Helen Neuhaus, Eva Sablowski, Dana Becker, Ilka Pietz, Lisa Deisting, Katharina Kwapp, Finja Kersting, Hanna Luca, Annabelle Luse, Silke Ulrich, Elisabeth Göke, Lilli Funke, Rebecca Struff.
Männer, 2. Kreisklasse: SG Ruhrtal III – VfS Warstein III (So., 15 Uhr, Ruhrtalhalle).
Die VfS-Dritte von Trainer Uwe Kramer startet ebenfalls in die Saison. Seit 26 Spielen sind die Warsteiner saisonübergreifend ungeschlagen. Die letzte Niederlage kassierte der amtierende Meister, der seinen Titel verteidigen möchte, am 26. Januar 2019.
„Ruhrtal III ist ersatzgeschwächt, und wir wollen gut in die Saison starten“, sagte Benedikt Furmaniak. In den ersten Spielen der Saison wird Torwart Andreas Buschhoff (Urlaub) nicht zur Verfügung stehen. Neu im Kader ist Rückkehrer Maik Heppelmann, der über ein Doppelspielrecht bei einem Verein in Hannover verfügt. Tobias Furmaniak tritt aus beruflichen Gründen kürzer, will aber im Notfall aushelfen. „Der TV Arnsberg III ist oben mit dabei“, erklärt Benedikt Furmaniak, wer für ihn der härteste Konkurrent ist.
VfS-Kader: Andreas Buschhoff, Ulrich Heiß (beide Torhüter); Tobias Clewing, Benjamin Kretschmer, Sebastian Materne, Sebastian Mues, Christoph Martin, Boban Ristovic, Benedikt Furmaniak, Artur Demurchyan, Falk Pichler, Philipp Schmitt, Tobias Stollberg, Oliver Kreiter, Peter Spanke, Hendrik Schasse, Hartwig Sellmann, Matthias Weise, Matthias Sellmann, Michael Düerkopp, Michael Rüther, Tobias Zähnsch.
Soester Anzeiger, 15.09.2023, Text: Thorsten Heinke, Oliver Junker, Foto: Anna Clewing
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