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"60 Minuten Handball-Lust"


HANDBALL - VfS Warstein besiegt TV Arnsberg mit 35:21


Warstein – Viele heiße Derbys haben sich die beiden Sauerlandrivalen VfS Warstein und TV Arnsberg in der Vergangenheit geliefert, doch nicht oft verlief das Duell so einseitig wie am Samstag. Dem Landesliga-Absteiger Warstein gelang beim 35:21-Kantersieg der Kaltstart ohne vorheriges Testspiel, während Arnsberg bei 0:4 Punkten steht. Rund 300 Zuschauer sahen in der Dreifachturnhalle eine einseitige Begegnung.


Bezirksliga Mitte: VfS 59 Warstein – TV Arnsberg 35:21 (17:12).

„Schön, dass wir uns mal wiedersehen. Scheiße nur, dass wir dafür absteigen mussten.“ Hallensprecher Matthias Sellmann begrüßte die mitgereisten Arnsberger Anhänger kurz vor Spielbeginn mit einer Prise Humor. Im Laufe des Spiels sollten die Gäste-Fans dann kaum noch etwas zu lachen haben.

VfS-Trainer Zoran Kaseric vertraute auf Hannes Stollberg im Tor. Niklas Schmidt fehlte aufgrund einer Augenverletzung, Hendrik Hilwerling saß 60 Minuten auf der Bank. Im linken Rückraum erhielt Jannis Luca den Vorzug gegenüber Lars Schmidt, am Kreis wurde der privat verhinderte Jonas Schmidt durch Philip Schröder und nicht wie erwartet durch Maximilian Rüther ersetzt.

Der erste Warsteiner Saisontreffer ging auf das Konto von Joel Krischer, der nach 49 Sekunden per Tempogegenstoß traf. Bis zum 7:7 (14.) war es ein offenes Spiel. Warstein vergab die ein oder andere Torchance leichtfertig. Mit der Hereinnahme von Lars Schmidt wendete sich das Blatt, gewohnt kraftvoll tankte er sich durch. Mit dem 9:7 (17.) erzielte Schmidt die erneute Zwei-Tore-Führung. TVA-Coach Jan Klute sah sich zur ersten Auszeit gezwungen. Die Initiative auf dem Spielfeld aber übernahmen die Hausherren: Sie schraubte das Ergebnis in die Höhe, weil in der Deckung nun konsequent zugepackt wurde. Im Angriff trafen Joel Krischer zum 16:11 und Lars Schmidt zum 17:11 (28.). Der eingewechselte Maxi Rüther vergab vom Kreis eine höhere Führung. So hatte Arnsbergs Felix Stratenschulte mit dem 17:12 das letzte Wort im ersten Spielabschnitt.

Nach der Pause spielten sich die von Trainer Kaseric eingesetzten Nachwuchsspieler aus der A-Jugend-Oberliga ins Rampenlicht. Im Tor zeigte Hannes Stollberg sein ganzes Können, im Angriff setzten Max Bornemann, Adam Mir, Jannes Goldbach und Jan Clewing Akzente. Die Arrivierten – Lars Schmidt, Nils Schmidt, Simon Kraus – bekamen Verschnaufpausen.

Hallensprecher Matthias Sellmann frohlockte: „Das ist die jüngste VfS-Truppe im Herrenbereich, die wir jemals gesehen haben.“

Joel Krischer, der mit den jungen Wilden auf der Platte stand, gehört da mittlerweile fast schon zum „alten Eisen“. Und die Youngsters zeigten, was von ihnen in Zukunft zu erwarten ist. So gelang Jan Clewing zum 25:16 (48.) ebenso sein Premieren-Tor wie Max Bornemann zum 26:16 (48.). Die Halle bebte.

Mit Adam Mir und Jannes Goldbach trugen sich weitere A-Jugendspieler in die Torschützenliste ein. Beim Gegner erlahmte die Gegenwehr. Treffer Nummer 30 für Warstein markierte Nils Schmidt mit einem Kracher aus dem Rückraum. Schmidt sorgte für den 35:21-Endstand drei Sekunden vor Schluss mit einem Dreher vom Kreis.

Aus Warsteiner Sicht war es ein rundum gelungener Saisonauftakt, während der Erzrivale aus dem Sauerland, der eine Woche zuvor schon dem TV Neheim mit 31:33 unterlegen gewesen war, mächtig Frust schob nach der zweiten Derby-Pleite in Folge.


Statistik


Torfolge: 3:1 (5.), 5:5 (11.), 7:7 (14.), 9:7 (17.), 11:7 (20.), 14:9 (26.), 17:11 (28.); 20:13 (36.), 22:14 (42.), 24:15 (45.), 26:16 (48.), 29:18 (52.), 31:19 (55.), 34:20 (58.), 35:21 (60.).

Schiedsrichter: Gohmann (Dortmund).

Siebenmeter: VfS 4/5, TVA 2/2.

Zeitstrafen: VfS 2, TVA 3. Zuschauer: 300.

VfS: Stollberg (1.-60.), Hilwerling (n.e.) im Tor; Clewing (1), L. Schmidt (4), Krischer (7), Kraus (1), Luca (1), Hoeck (5), M. Rüther, Goldbach (2), Mir (1), Schröder (3), Bornemann (3), Nils Schmidt (7/4).

TVA: Drees (1.-50.), Wennmann (ab 51.); Habermann, Stratenschulte (4), Krause, Hennecke (2), Hesse (1), Capristo (1), Probst (2/2), Erpelding (3), Geyer (2), Bause (2), Bartenstein (1), Assmann (3).


Trainerstimmen







Zoran Kaseric, Trainer VfS 59 Warstein: „Kaltstart geglückt. Am Anfang war es eine offene Partie. Wir haben zu Beginn unglückliche Tore kassiert. Vorne war es erst zu passiv. Es lief dann im Laufe des Spiels aber immer besser. Arnsberg kam mit unserer Abwehr irgendwann überhaupt nicht mehr klar. Natürlich freut es mich, dass von den A-Jugendlichen jeder getroffen hat. Ich bin alles in allem sehr zufrieden.“










Jan Klute, Trainer TV Arnsberg: „Warstein hat 60 Minuten Lust auf Handball gehabt, wir nicht. Die Lust hat man beim Gegner in jeder Phase gespürt. Der VfS hat uns vor Aufgaben gestellt, die wir nicht lösen konnten. Wir waren in der Abwehr fast immer einen Schritt zu langsam. Vielleicht waren wir auch vom Kopf her nicht ganz da heute. Im Angriff haben wir uns zu oft festgerannt gegen eine starke Warsteiner Deckung. Auch der Warsteiner Torwart war nicht ganz unbeteiligt am schlussendlich klaren und auch in der Höhe verdienten Warsteiner Sieg.“





„Da wachsen tolle Jungs heran, die uns im Herrenbereich in Zukunft extrem weiterhelfen werden“



Florian Hoeck, neuer Kapitän VfS Warstein: „Am Anfang war es aufgrund der schleppenden Vorbereitung echt schwierig. Ab einem gewissen Zeitpunkt lief es immer besser für uns. Man kann sagen: Der Zug musste erst ins Rollen kommen.“

Max Bornemann, Debütant bei den VfS-Senioren: „Am Anfang war sehr viel Nervosität dabei. Es ist cool, so ein Derby gleich im ersten Senioren-Spiel zu haben. Ich bin zufrieden. Es war saugeil mit den ganzen Fans im Rücken.“

Joel Krischer, siebenfacher VfS-Torschütze: „Ich glaube, ich war zwischenzeitlich der Älteste auf der Platte. Die Jungs bringen richtig geilen, frischen Wind rein. Das macht echt Bock, mit ihnen zu zocken.“

Nils Schmidt, ebenfalls siebenfacher VfS-Torschütze: „Im Laufe des Spiels kamen wir in unseren alten Flow. So kann es weitergehen.“

Kevin Probst, Spielführer TV Arnsberg: „Unser Hauptaugenmerk sollte eigentlich auf dem Tempospiel liegen. Aber das hat gar nicht funktioniert. Genauso wenig wie das körperbetonte Spiel. Oft waren wir in der Abwehr einen Schritt zu spät. Von uns hat keiner die Leistung abgerufen, die wir uns vorgenommen hatten. Dass es eine schwere Saison wird, war uns allen klar. Nächste Woche gehen wir dann mit mächtig Druck ins Spiel.“

Benedikt Furmaniak, Sportlicher Leiter VfS: „Ehrlich gesagt, bin ich sehr enttäuscht vom Arnsberger Auftreten. Sie konnten körperlich überhaupt nicht mithalten. Es war eine Frage der Zeit, bis sie einbrechen. Hannes Stollberg hat über 60 Minuten mega gehalten. Da wachsen tolle Jungs heran, die uns im Herrenbereich in Zukunft extrem weiterhelfen werden.“

Hannes Stollberg, Torwart VfS: „Ich war sehr aufgeregt, um ehrlich zu sein. In der zweiten Halbzeit war die Anspannung nicht mehr ganz so groß. Ich denke, dass wir mit der Truppe ganz oben mitspielen können.“

Soester Anzeiger, 23.09.2024, Text: Thorsten Heinke, Fotos: Thorsten Heinke + Lion Hildebrandt



„Niveau leider nicht ganz halten können“


HANDBALL- VfS Warstein 2 unterliegt TV Wickede 30:23


Warstein – Unter Wert geschlagen wurde die 2. Handballmannschaft des VfS Warstein in ihrem ersten Kreisliga-Auswärtsspiel beim Titelanwärter aus Wickede.


Kreisliga: TV Wickede – VfS 59 Warstein II 30:23 (15:14).

Das Endergebnis lässt es nicht vermuten, aber die Warsteiner waren 50 Minuten lang ein ebenbürtiger, weil defensiv stabiler und offensiv variantenreich agierender Gegner. Das Team von Benjamin Kretschmer war als Tabellenführer angereist und begann selbstbewusst mit einer 0:2-Führung. Der TVW legte zum 4:3 erstmals vor, konnte sich aber erst nach dem 9:9 (23.) durch einen 3:0-Lauf ein wenig absetzen. Das 14:11 glichen Yannick Enste und Janne Goldbach aus, erst in letzter Sekunde konnte sich der TVW eine Pausenführung verschaffen.

Dass Durchgang zwei für die Gäste schwieriger werden würde, lag an der Bank, denn Goldbach und Adam Mir mussten zur „Ersten“. Trotzdem blieb der VfS auf Schlagdistanz, machte durch Leon Mies und den starken Jan Grotenhöfer (2) ein 20:19 (41.). Zehn Minuten später lag beim 24:22 immer noch eine Überraschung in der Luft.

„Leider haben wir das Niveau nicht ganz halten können, fühlten uns auch durch die Schiedsrichter benachteiligt“, sagte Kretschmer. Während Wickede keine einzige Strafzeit kassierte, erwischte es Mies dreimal, was beim Stande von 27:22 „Rot“ (55.) zur Folge hatte. Nach Baacks Siebenmeter legte der Favorit einen Dreierpack drauf.

VfS II: Göke; Grotenhöfer (5), Enste (4), Goldbach (4/1), Mies (2), Mir (2), Aslan (2), Mues (2), Heppe (1), Baack (1/1), Kirchhoff.

Soester Anzeiger, 23.09.2024, Text: Bernd Gossmann

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