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27:28 nach 27:24- Führung



Warstein – Bitterer hätte das zweite Auswärtsspiel der Saison für die Landesliga-Handballer des VfS Warstein nicht enden können: Neun Sekunden vor Schluss kassiert der letztjährige Vizemeister beim Schlusslicht aus Gevelsberg den entscheidenden Treffer zu einer Niederlage, die man gut drei Minuten vor Schluss bei einer Drei-Tore-Führung nicht mehr für möglich gehalten hätte.


Handball-Landesliga 4: HSG Gevelsberg-Silschede II – VfS 59 Warstein 28:27 (11:12).

Beide Teams gingen mit erheblichen Personalproblemen in dieses wichtige Match. Die HSG musste kurzfristig auf Keeper Maiwald und den Halbrechten Kositza verzichten, war deshalb heilfroh, dass Rechtsaußen Schubert rechtzeitig aus dem Urlaub zurückgekehrt war und der einstige Goalgetter Pottkämper nach fünfmonatiger Pause sein Comeback geben konnte.

Beim durch Langzeit-Verletzte geschwächten VfS fiel zusätzlich Jonas Schmidt erkrankt aus, konnte nur moralische Unterstützung von der Bank aus geben. Von den zur Verfügung stehenden acht Feldspielern kamen nur sieben zum Einsatz, denn Trainer Zoran Kaseric entschloss sich aufgrund des engen Spielverlaufs, nicht auf Jannis Luca zurückzugreifen. Und auch Julis Rüther kam erst in der hektischen Phase zu einem Kurzeinsatz. Mit anderen Worten: Die Startbesetzung spielte die komplette erste Hälfte durch und war auch in Durchgang zwei dafür zuständig, die knappe Pausenführung auszubauen, was bis zur 56. Minute auch hervorragend gelang.

Wie befürchtet, taten sich die Warsteiner zunächst schwer damit, sich auf den geharzten Ball einzustellen. Die Gevelsberger zogen über 4:2 (6.) bis auf 8:4 (13.) davon, ehe die „Schmidt-Combo“ zurückschlug. Keeper Niklas Schmidt wehrte einige Bälle ab, seine Brüder Nils (3) und Lars sorgten für das 8:8-. Und es kam noch besser, denn kurz vor dem Seitenwechsel trafen Lars Schmidt und Philip Schröder zur ersten Warsteiner Führung, ging die VfS-Sieben mit einem guten Gefühl in die Kabine.

Die Pause tat gut, um Kräfte zu sammeln. Erneut gelang den Gästen ein 4:0-Lauf, diesmal zum 12:16 (36.). Die Partie blieb aber eine Achterbahnfahrt, denn die Hausherren hatten nicht nur zwei starke Flügelspieler in Schubert und Kling zu bieten, sondern in Oukpedjo auch einen jungen Halblinken, der der VfS-Deckung manche Rätsel aufgab.

Nach dem 17:17 (42.) konnte Warstein allerdings zum dritten Mal einen Viererpack schnüren, ging mit einem 17:21 in die letzten 13 Minuten. Die werden aber elendig lang, wenn die Leistungsträger keinerlei Verschnaufpausen haben. Trotzdem standen die Zeichen auf Sieg, denn Lars Schmidt tankte sich zweimal durch zum 22:25, der verbesserte Jannik Becher besorgte das 24:27. Die letzten Minuten wurden jedoch zum Albtraum für die Gäste. Klings Doppelschlag und die Zeitstrafe gegen Nils Schmidt sorgten dafür, dass Gevelsberg Hoffnung schöpfte. Mittelmann Cramer besorgte den Ausgleich, aber diesen einen Punkt wollte der VfS unbedingt auf die lange Heimreise nehmen. Es kam anders. Lars Schmidt schloss zu früh ab, was der HSG noch einen Gegenangriff ermöglichte, den der energische Cramer zur einzigen, aber finalen Gevelsberger Führung im zweiten Durchgang nutzte. Der Rest war Warsteiner Frust pur, denn in einer Saison mit mindestens sechs Absteigern tut solch eine Niederlage doppelt weh.


TRAINERSTIMMEN

HSG-Trainer Marco Luciano: „Ich muss meine Mannschaft loben, denn sie hat ein auch vom Kopf her schwieriges Spiel mit toller Moral noch gedreht. Es war wichtig fürs Teamgefüge, dass Pottkämper wieder dabei war, auch wenn er kein Tor erzielt hat. Wir haben in der Schlussphase bewusst Hektik ins Spiel gebracht und so das bis dahin strukturierte Spiel der Warsteiner gestört. Nach den zwei deftigen Auswärtsniederlagen war dieser Sieg enorm wichtig.“

VfS-Trainer Zoran Kaseric: „Wir sind sehr enttäuscht, denn wir waren ganz nahe dran, zwei wertvolle Auswärtspunkte mit nach Hause zu nehmen. Die Mannschaft hatte zumindest einen Punkt verdient, aber manchmal kann Handball richtig grausam sein. Die Abwehrarbeit war gerade in Halbzeit eins sehr gut. Und weil wir nach dem Seitenwechsel vorne besser getroffen haben, schien sich die Waage zu unseren Gunsten zu neigen, weshalb ich auch darauf verzichtet habe, Auswechselungen vorzunehmen. Dass in der Endphase die Kräfte rapide nachlassen und wir uns eine dumme Zeitstrafe einhandeln, ist natürlich extrem ärgerlich. Wir haben jetzt reichlich Zeit zur Aufarbeitung, müssen am 14.Oktober gegen Menden II voll da sein.“


Statistik

Spielverlauf: 4:2 (6.), 8:4 (13.), 8:8 (22.), 11:10 (28.), 11:12 (HZ), 12:16 (36.), 17:17 (42.), 17:21 (47.), 21:22 (50.), 22:25 (543.), 24:27 (57.), 28:27 (Endstand)

Schiedsrichter: Dehmelt/Röhrle (Scherlebeck).

Zeitstrafen: HSG 5, VfS 6. Siebenmeter: HSG 3/2, VfS 2/1. Zuschauer: 650.

HSG II: V. Schubert (45. Schöler); Kling (7/2), J. Schubert (6), Oukpedjo (6), Cramer (4), Peters (3), Eichhorn (2), Hofmann, Viehweg, Müller, Kimmel, Pottkämper,.

VfS: Nik. Schmidt; L. Schmidt (7), Nils Schmidt (6/1), Hoeck (5), Schröder (5), J. Becher (2), M. Rüther (2), J. Rüther.


Dritte Niederlage für VfS-Reserve


HANDBALL - 26:29 beim TV Wickede / Drei Zeitstrafen in Schlussphase verhindern besseres Ergebnis

Warstein – Auch das dritte Match der neuen Saison ging für die Reserve des VfS Warstein verloren, diesmal mit 26:29 beim TV Wickede.


Kreisliga Iserlohn-Arnsberg: TV Wickede – VfS Warstein II 29:26 (16:11).

Trainer Benjamin Kretschmer war mit dem Auftritt seiner wie meist auswärts dünn besetzten Mannschaft trotz der Niederlage durchaus zufrieden: „Wir haben dank einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit lange mitgehalten. Dass wir nicht für einen Punkt infrage kamen, lag letztlich an den drei nicht immer berechtigten Zeitstrafen, die wir in der Endphase kassiert haben. Besonders bitter war die letzte Hinausstellung von Grotenhöfer wegen angeblicher Spielverzögerung.“

Gegen die körperliche überlegenen Wickeder agierte der VfS mit frühem Stören der Halbschützen. Der Bezirksliga-Absteiger lebte von der Durchschlagskraft von Telgenbüscher (11/2), konnte sich aber zunächst nicht absetzen. Bis zum 11:10 (24.) blieb Warstein dran, geriet erste gegen Ende der ersten Hälfte deutlich in Rückstand. Bis zum 23:19 (45.) gab Wickede den Ton an, doch die VfS-Zweite kämpfte sich nach einem Doppelschlag von Moritz Hohlfeld zum 25:23 heran. Mehr wollte nicht gelingen, weil Baack wegen Meckerns und Mies wegen Foulspiels vom Feld mussten. Am 14. Oktober kommt der ebenfalls noch punktlose Ex-Bezirksligist HV Sundern nach Warstein.

VfS II: Goeke; Mies (6/1), Hohlfeld (5), Sobkowiak (3), Grotenhöfer (3), Erwes (3), Schulte (3/1), Baack (2), Heppe (1), Aslan.


Soester Anzeiger, 25.09.2023, Text: Bernd Grossmann, Fotos: Anna Clewing

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