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Nach fast 20 Jahren: VfS Warstein abgestiegen

Warstein. Knapp zwei Jahrzehnte waren die Handballer des VfS Warstein fester Bestandteil der Landesliga-Staffel 4. Seit gestern Abend ist klar: Eine weitere Landesliga-Saison wird es – vorerst – nicht geben.

Knapp zwei Jahrzehnte waren die Handballer des VfS Warstein fester Bestandteil der Landesliga-Staffel 4. Seit gestern Abend ist klar: Eine weitere Landesliga-Saison wird es – vorerst – nicht geben.

Nach der 19:28 (10:11)-Niederlage in eigener Halle gegen Oespel-Kley warten auf die Warsteiner ab September nun deutlich kürzere Auswärtsfahrten (u.a. nach Wickede/Ruhr, Oeventrop, Neheim, Sundern und Arnsberg). Verbunden damit ist aber auch der Abstieg. „Es tut weh, nach dieser langen Zeit runter zu müssen“, machte Linkshänder Ciya Aslan nach dem Spiel aus seinem Herz keine Mördergrube.

Um Punkt 19.52 Uhr mussten am Mittwochabend die Hoffnungen des VfS Warstein auf den Klassenerhalt begraben werden. Einer schien dabei untröstlich zu sein: Boban Ristovic, 36-jähriger Routinier und mit über 2000 Treffern die Konstante in Person in all den Jahren, beendete mit dem gestrigen Spiel, und dem damit verbundenen Absturz in die Bezirksliga, seine aktive Laufbahn. Ein bitterer Moment.

Lange Zeit „Ebbe“ im Angriff

Dabei hatten Ristovic und Co. sich lange Zeit tapfer gewehrt gegen die wesentlich jüngere, agilere und vor allem in der Schlussphase fitter wirkendere Mannschaft aus dem Westen Dortmunds. Die Anfangsphase des Spiels verschliefen die Gastgeber komplett. Zwar brachte Philip Schröder seine Farben nach 121 Sekunden mit 1:0 in Führung, danach jedoch herrschte lange Zeit „Ebbe“ im Warsteiner Angriff, wurden Bälle leichtfertig ins Aus geworfen oder scheiterte man an Latte und Pfosten bzw. dem gegnerischen Torhüter. So schien der VfS nach zehn Minuten bereits den „Kurs Bezirksliga“ eingeschlagen zu haben. Oespel-Kley baute seine Führung zwischenzeitlich bis auf sechs Tore (8:2) aus. Doch mit so einer Packung wollten sich die Warsteiner von ihrem treuen Publikum dann doch nicht verabschieden.

„Darauf bin ich wirklich stolz, wie die Jungs sich im Laufe der ersten Hälfte zurückgekämpft haben“, sah VfS-Coach Lutz Raßbach nicht nur viele positive Aspekte im Spiel seiner Mannschaft, sondern auch eine immer mehr schrumpfende Führung der Gäste. Als die Gastgeber bis auf ein Tor (10:11) wieder herangekommen waren, zehn Sekunden vor der Halbzeitsirene sogar noch einmal in Ballbesitz kamen, hatte Philip Schröder den Ausgleich in der Hand – sein Wurf landete jedoch weit über dem gegnerischen Gehäuse. Dennoch gingen die Warsteiner mit jeder Menge Euphorie und Zuversicht in die Kabine.

Nicht gegebenes Tor plus Zeitstrafen

Davon war im zweiten Durchgang dann aber nur noch bedingt etwas zu sehen. Es begann mit einem Kreis-Ab-Treffer von Lars Schmidt, zog sich über Zeitstrafen gegen Pieper und Aslan bis hin zur Oespeler Fünf-Tore-Führung in der 45. Minute (18:13). Die Warsteiner Kräfte – in den Beinen, aber vor allem auch im Kopf – erlahmten nun zusehends. Zudem wurde immer wieder mit Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns gehadert, die letztendlich aber nicht ausschlaggebend waren für die Niederlage bzw. den Abstieg.

Lutz Raßbach fasste die 60 Minuten, die für den gebürtigen Berliner die letzten auf der VfS-Trainerbank waren, wie folgt zusammen: „Die Motivation bei jedem einzelnen Spieler vor dem Anwurf war riesig. Das wir dann so schlecht ins Spiel finden, war sicherlich nicht förderlich. Aber die Jungs haben sich reingeschmissen, versucht um ihre Chance zu kämpfen. In der zweiten Halbzeit sind uns dann aber einfach die Körner ausgegangen.“

Wer den Trainerposten von Lutz Raßbach in der kommenden Saison übernimmt, ist noch nicht geklärt. Matthias Stollberg, 2. Vorsitzender des VfS Warstein, sagte nach dem gestrigen Spiel: „Jetzt ist die Enttäuschung erst mal groß, müssen die Gedanken gesammelt werden. Es wird sicherlich nicht einfach werden, jemanden von Außerhalb den Trainerjob in Warstein schmackhaft zu machen. Wir haben kein Zeitfenster, bis wann wir den neuen Trainer verpflichtet haben müssen.“

Der scheidende Lutz Raßbach ergänzte: „In der Bezirksliga wird die Mannschaft, davon bin ich überzeugt, sicherlich das ein oder andere Erfolgserlebnis mehr feiern dürfen als dies in dieser Saison in der Landesliga der Fall war. Von daher steckt in jedem Negativen auch etwas Positives.“

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