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19:20 - VfS Warstein verliert Kellerduell gegen Menden II


Warstein - In der Handball-Landesliga wird die Situation für den VfS Warstein im Tabellenkeller immer prekärer, denn das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten SG Menden II ging jetzt mit 19:20 verloren.

Wer gegen eine halbe Drittliga-Mannschaft voll mithält, der beweist eigentlich seine Landesliga-Tauglichkeit. Doch die Realität sieht anders aus. Während Schwerte/Westhofen durch sein mühsames 30:29 über Herbede einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machte, musste sich der VfS Warstein gegen die extrem verstärkte Mendener Reserve mit 19:20 beugen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der VfS auch in der kommenden Saison Derbys gegen den TV Arnsberg bestreiten wird, dann aber in der Bezirksliga, ist bei noch sechs ausstehenden Saisonspielen jedenfalls größer denn je.

Fast 250 Zuschauer sorgten am Samstagabend für einen würdigen Rahmen in diesem Kellerduell. Rasch sprach sich bei ihnen auch ohne Hallenansager herum, dass Menden eine Handvoll Drittliga-Akteure mitgebracht hatte. Auch wenn der Hauptschütze Heinemann und der zuletzt gegen Arnsberg 14 Tore beisteuernde Thier (verletzte sich beim Warmmachen) fehlten, hat es seit dem Gastspiel von Rekordmeister THW Kiel in der Dreifachhalle keinen so stark besetzten Gegner gegeben.

Die Warsteiner dagegen mussten auf ihren Rekordtorschützen Boban Ristovic verzichten: Wegen einer starken Erkältung konnte er nur zuschauen.

Allerdings merkte man den Hönnestädtern den großen Respekt vor dem harzfreien Ball an. In der Anfangsphase trauten sich die Ex-Hohenlimburger Zimny und Wünnemann noch, aus der zweiten Reihe zu werfen, doch als der VfS zweimal (3:2 und 4:3) in Führung ging, weil es erste Fahrkarten gab, konzentrierte sich der Gast in der Offensive ganz darauf, über die Außen und den Kreis zum sicheren Abschluss zu kommen, zumal auch einige Konterversuche an ungenauen Pässen scheiterten. Ganz anders die Warsteiner.

Ihr einziger Kreisläufer Jonas Schmidt war nur dazu da, um Sperren zu stellen. So versuchten sie, die sehr tief stehende 6:0-Abwehr der SG aus der zweiten Reihe zu überwinden. Es gab auch reichlich Kreuzbewegungen, aber Mendens Deckung verschob rasch und war körperlich überlegen. Weder Jannik Becher noch Philip Schröder, der sich mit einem einzigen Treffer zum 2:2 begnügen musste, konnten sich in günstige Positionen bringen oder scheiterten an Torhüter Kevin Sowein, der es im ersten Durchgang auf zwölf Paraden brachte. Der vermeintliche Schwachpunkt wurde somit zum großen Rückhalt.

Da der VfS keine Entlastung durch seine Außenspieler Constantin Pieper und Simon Kraus bekam, lag die ganze Last im Abschluss auf Lars Schorlemer, dem Kampmeier und der rigoros zupackende Trost mächtig zusetzten. Seine fünf Treffer reichten zum 6:7-Anschluss, denn Warsteins Deckungsarbeit war ebenso leidenschaftlich wie die der Mendener. Und VfS-Torhüter Niklas Schmidt trug wesentlich dazu bei, dass der Pausenrückstand minimal ausfiel. Er hielt dann sogar einen Siebenmeter von Wünnemann.

Schorlemers herrlicher Überzahl-Pass auf den zum 9:10 verkürzenden Florian Hoeck war ein weiteres Highlight, doch die Hönnestädter ließen sich nicht aus dem Konzept bringen, profitierten zudem vom Wurfpech der Hausherren. So scheiterte der nun auf Rechtsaußen agierende Jannik Becher an der Latten-Unterkante, bescherte Schorlemers wuchtiger Lattenknaller der SG einen der seltenen Gegenstöße, den Schulte zum 10:14 nutzte.

VfS-Trainer Günter Warkus hatte Schorlemer früh von Abwehraufgaben entbunden, damit er für den Endspurt noch genügend Dampf hatte. Und diese Rechnung ging auf, denn vom 11:14 bis zum 17:19 erzielte der Mann mit der Nummer 13 alle Warsteiner Tore. Mit dem 17:20 durch Mendens Trainersohn Lauritz Wefing war eingangs der Schlussminute das Spiel entschieden.

Ciya Aslan und Leonard Simon verkürzten zwar, aber die verbliebenen 16 Sekunden reichten, weil die Schiedsrichter die SG-Verzögerungen zum Anwurf durchgehen ließen, nicht mehr zu einem Ballgewinn.

Die Mendener tanzten und sangen „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, begleitet vom natürlich ironisch gemeinten Beifall von Boban Ristovic, der seinem Frust mit dem Zitat Ausdruck verlieh und kommentierte: „Das ist reinste Wettbewerbsverzerrung.“

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