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24:23 - VfS-Siegtreffer 17 Sekunden vor Schluss


Warstein - Obwohl ihm im Kellerduell der Handball-Landesliga nicht alles gelang, war Lars Schorlemer doch der Matchwinner, denn sein verwandelter Strafwurf 17 Sekunden vor Schluss bescherte dem VfS Warstein vor ausverkauftem Haus den so wichtigen 24:23-Sieg gegen Schlusslicht Arnsberg.

Damit konnte zumindest Mendens Reserve eingeholt und der Rückstand auf Schwerte/Westhofen reduziert werden. Großer Jubel bei Warstein auch in der 45. Minute, als der von Schorlemer perfekt freigespielte Boban Ristovic zum 20:17 sein 2000. Meisterschaftstor im VfS-Trikot erzielte.

Landesliga 4: VfS 59 Warstein – TV Arnsberg 24:23 (11:10). „Derbysieger, Derbysieger“ – so sangen die Warsteiner nach einem Handball-Krimi mehr erleichtert als begeistert. Das Abstiegsgespenst schien sich schon, wie eine bleierne Weste über den VfS gelegt zu haben, denn eingangs der vorletzten Minute geriet der Tabellenvorletzte durch den Siebenmeter des bärenstarken Phillipp Mähl mit 22:23 in Rückstand. Sollte der TVA ausgerechnet in der Dreifachturnhalle seinen ersten Saisonsieg feiern?

Die Antwort gab Schorlemer, der nach der Auszeit von Trainer Günter Warkus sofort Tempo aufnahm und aus der zweiten Reihe mit einem wuchtigen Wurf zum 23:23 ausglich.

Das war keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn zuvor hatte Schorlemer durch einen Schrittfehler, ungenaue Kreisanspiele und zwei Fehlwürfe nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass der schwach in die zweite Halbzeit gestartete TVA wieder Mut schöpfen konnte.

Das Remis war in trockenen Tüchern, als Arnsberg sich in der Warsteiner Abwehr verhedderte und Ciya Aslan den freien Ball aufnahm. Doch der VfS wollte auf keinen Fall zum vierten Mal hintereinander mit nur einem Punkt aus diesem Derby hervorgehen. Die letzte Kombination endete bei Florian Hoeck, der beim Abschluss unfair gebremst wurde. Also Siebenmeter für Warstein bei noch 17 Sekunden Spielzeit.

Die Szene erinnerte an den Schlussakkord der ersten Hälfte, als Schorlemer nach der Sirene für das 11:10 gesorgt hatte; es war die erste Warsteiner Führung überhaupt gewesen. Arnsberg versuchte, Warstein beim finalen Siebenmeterwurf mit einem Torwarttausch zu verwirren, brachte Mats Eberhard für den starken Marc Ehrnsperger, aber Schorlemer behielt die Nerven und ließ mit seinem Treffer zum 24:23 die Halle erbeben.

Noch aber war nicht Schluss. Phillipp Mähl wurde bei seinem Fehlwurf behindert, statt Abpfiff gab es Freiwurf für den TVA bei zwei Sekunden Restspielzeit. Es dauerte über eine Minute, bis die Kugel endlich freigegeben wurde. Dann vergab Torben Eberhard den Wurf, brach ohrenbetäubender Jubel bei den elektrisierten, längst nicht mehr auf ihren Plätzen sitzenden VfS-Anhängern aus.

Aber auch die Arnsberger durften sich den Beifall ihrer sangesfreudigen Anhänger abholen, denn sie hatten für ein Duell auf Augenhöhe gesorgt und sich wieder einmal in einem Derby gegen Warstein selbst übertroffen.

Das galt vor allem für die Anfangsphase der angesichts der Bedeutung recht fairen Partie. Eberhard (2) und Mähl sorgten für einen 0:3-Blitzstart der Gäste, die von Trainer Vadim Lammert hervorragend eingestellt waren. Die kompromisslose, gut verschiebende TVA-Abwehr ließ keinen Warsteiner Durchbruch zu, wurde erst nach sieben Minuten durch Boban Ristovic erstmals überwunden.

Nach zwölf Minuten stand es 2:5, ehe Schorlemer mit einem Doppelpack den Lärmpegel der VfS-Fans in die Höhe schnellen ließ.

Der glänzend aufgelegte Keeper Niklas Schmidt brachte es in Halbzeit eins auf neun Paraden – eine grandiose Quote bei nur zehn Gegentoren, aber nicht gut genug, um die Fehler der Vorderleute auszugleichen.

Vor allem Philip Schröder, in den letzten Heimspielen überragender VfS-Schütze, hatte offenbar kein Zielwasser getrunken, fand sich nach fünf Fehlwürfen auf der Auswechselbank wieder. Für ihn kam der Münchener Leonard Simon, der mit seinen Treffern zum 6:7 und 7:8 seine Farben heranbrachte.

Der auf den rechten Flügel ausgewichene Jannik Becher und der bei Unterzahl aus dem Rückraum treffende Linksaußen Constantin Pieper besorgten das 9:9. Der Endspurt in Halbzeit eins sollte sich als Blaupause für den Showdown herausstellen. Erst traf Schorlemer aus der zweiten Reihe, dann nutzte er einen Strafwurf, nachdem Jonas Schmidt die Latte anvisiert hatte.

Seine beste Phase hatte der VfS direkt nach der Pause, als Becher in Unterzahl und zweimal Schröder auf 17:13 stellten. Da schien der VfS seinen Erzrivalen geknackt zu haben, doch der zeigte sich ungerührt und nutzte jeden Warsteiner Fehler, um sich wieder heranzurobben.

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